Drei Matchbälle für ewigen Ruhm LA Kings greifen nach NHL-Krone
05.06.2012, 11:16 Uhr
Einer der Könige auf Kufen: Jeff Carter feiert seinen Treffer beim 4:0-Sieg gegen New Jersey.
(Foto: REUTERS)
Ungewohnte Frühlingsgefühle in Los Angeles: Die Stadt ist im Eishockey-Fieber. Die LA Kings stehen in der besten Eishockey-Liga der Welt, der NHL, kurz vor der ersten Meisterschaft. In der Endspielserie gegen New Jersey haben sie nach drei Partien drei Matchbälle - den ersten am Mittwoch auf eigenem Eis.
Den kalifornischen Königen fehlt nur ein Sieg zur Thronbesteigung und Wayne Gretzky ist bereits in Feierlaune. Mit 4:0 gewannen die Los Angeles Kings am Montag auch das dritte Stanley Cup-Finalspiel der Eishockey-Profiliga NHL gegen die New Jersey Devils und stehen somit kurz vor dem größten Triumph der Vereinsgeschichte. "Wir sind ganz nahe dran", jubelte Justin Williams nach dem Schlusspfiff.
Mit einem Heimsieg am Mittwoch können die in der Basketball- und Baseballverrückten Stadt oft belächelten Kufen-Cracks erstmals den Stanley Cup nach LA holen und Nachfolger von Dennis Seidenbergs Boston Bruins werden. Wayne Gretzky hat nach der überragenden Leistung beim 4:0-Sieg keine Zweifel mehr daran, dass sich die Kings daheim krönen. "Das wird eine verrückte Meister-Parade. Ich weiß, dass die Leute hier in LA sehr begeistert sind", betonte "The Great One". Seine Statue vor dem Staples Center in Downtown LA trägt ebenso wie die von Basketball-Legende Earvin "Magic" Johnson längst ein schwarzes Kings-Trikot - Eishockey-Fieber in der Stadt der Engel.
Gretzky heizt die Stimmung an

Das Publikum tobte schon vor dem Spiel, als "The Great One" Wayne Gretzky den Puck aufs Eis brachte.
(Foto: AP)
18.764 frenetische Fans, darunter auch David Beckham, sprangen bereits vor der Partie von ihren Sitzen, als Gretzky den Puck aufs Eis brachte. Er hatte 1993 LA als Kapitän in die Final-Serie geführt, die jedoch mit 1:4 gegen die Montreal Canadiens verloren wurde. 19 Jahre später indes deutet alles auf den Titel für die Kings hin. Nur drei Teams konnten in der NHL-Geschichte eine Serie nach einem 0:3-Rückstand noch drehen. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Devils die vierte Mannschaft wären.
Kraft- und konzeptlos zeigten sich die Gäste, ließen sich vom körperbetonten Spiel der Kings sichtlich beeindrucken. Wie schon bei den beiden 1:2-Heimniederlagen war New Jersey in der Offensive klar unterlegen. Im ersten Drittel konnte das Team selbst eine fast eineinhalbminütige 5:3-Überzahlsituation nicht nutzen. Noch schlimmer: die Devils brachten in dieser Phase keinen einzigen Schuss aufs Gehäuse des starken Jonathan Quick. "Da hätten wir ein Tor schießen müssen", haderte Devils-Trainer Peter Deboer.
Die Gastgeber gingen in der 26. Minute durch Alec Martinez in Führung, das 2:0 von Anze Kopitar (36.) wirkte bereits wie eine Vorentscheidung. Jeff Carter (45.) und Justin Williams (47.) zeigten den Devils im Schlussdrittel, wie man Überzahlsituationen konsequent nutzt, trafen jeweils im Powerplay. Für LA war es im 17. Playoff-Spiel der 15. Sieg. Somit jagen die Kalifornier den NHL-Rekord der Edmonton Oilers, die 1988 letztmals mit Gretzky in nur 18 Partien den Cup holten. "Wir sind fest entschlossen, keiner von uns will wieder ins Flugzeug nach New Jersey steigen", sagt Williams.
Quelle: ntv.de, Heiko Oldörp, dpa