Dritte Runde der Australian Open Launiger Zverev setzt siegreich um, was sein Vater ihm sagt
20.01.2024, 14:54 Uhr
"Die Taktik meines Vaters, der ja auch mein Trainer ist, heute war super. Schlage mehr Winner und mache weniger einfache Fehler."
(Foto: REUTERS)
Nach einem durchwachsenen Auftritt und einem Fast-Debakel findet Alexander Zverev bei Australian Open zu erhoffter Form. Das Drittrundenmatch gegen den US-Außenseiter Alex Michelsen ist eine klare Angelegenheit. Im Achtelfinale wartet der erste Top-Gegner.
Mit seinem ersten ungefährdeten Sieg bei den diesjährigen Australian Open hat Alexander Zverev in Melbourne das Achtelfinale erreicht. Der Tennis-Olympiasieger gewann beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison gegen den Amerikaner Alex Michelsen mit 6:2, 7:6 (7:4), 6:2. Gegen den 19 Jahre alten Amerikaner verwandelte Zverev nach nur 1:59 Stunden seinen ersten Matchball.
"Vor dem Spiel hat mein Vater die Hand auf meine Schulter gelegt und gesagt: 'Niemand hat Lust, dich bis drei Uhr Tennis spielen zu sehen'", sagte Zverev lachend, nachdem er sich im letzten Match des Tages viel abgebrühter und stabiler als in den ersten beiden Runden präsentiert hatte. "Die Taktik meines Vaters, der ja auch mein Trainer ist, heute war super. Schlage mehr Winner und mache weniger einfache Fehler", sagte er im launigen Sieger-Interview auf dem Platz. "Das ist ja auch ganz einfach. Aber ich bin froh, dass es heute so gut aufgegangen ist."
Zwei Tage nach seinem Marathonmatch gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein wurde Zverev in der Rod Laver Arena dieses Mal kaum gefordert. Im Kampf um den Viertelfinal-Einzug bekommt es der 26-Jährige am Montag mit dem Briten Cameron Norrie zu tun, der den Norweger Casper Ruud in vier Sätzen bezwang. "Er spielt bislang brillant, ich habe mir sein Spiel gegen Casper Ruud angeschaut. Er ist Topform und ich freue mich, gegen ihn zu spielen", so Zverev, der alle bisherigen vier Duelle mit Norrie gewonnen und dabei keinen Satz abgegeben hat.
Lob von Boris Becker
Gegen Michelsen, Nummer 91 der Welt, hatte Zverev von Beginn an alles im Griff. Anders als noch in der zweiten Runde gegen Klein ging der gebürtige Hamburger von Beginn an mit der richtigen Einstellung in die Partie. Zum 2:1 nahm er Michelsen zum ersten Mal den Aufschlag ab, nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte Zverev den ersten Satz sicher.
Auch im zweiten Durchgang gelang Zverev ein schnelles Break. "Er spielt so wie die Nummer sechs der Welt. Das ist sein bester Auftritt bisher", sagte Boris Becker während des zweiten Satzes bei Eurosport. Dem jungen Amerikaner fehlten einfach die spielerischen Mittel, um Zverev in Gefahr zu bringen. Doch dann leistete sich Zverev ein paar Unkonzentriertheiten und verlor aus dem Nichts sein Service. Michelsen gelangen nun ein paar starke Schläge, doch im Tiebreak war Zverev wieder auf der Höhe und holte sich den zweiten Satz.
Im dritten Satz ließ Zverev sich den Sieg dann nicht mehr nehmen, Michelsen wirkte zunehmend verunsichert und hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Nach rund zwei Stunden Spielzeit nutzte Zverev kurz nach Mitternacht seinen ersten Matchball und zog zum fünften Mal in Melbourne in die Runde der letzten 16 ein. Sein bislang bestes Ergebnis in Melbourne ist der Halbfinaleinzug 2020.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid