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"Natürlich spiele ich" Lehmann optimistisch

Die EM-Endrunde 2008 ist für Jens Lehmann eine ganz besondere Herausforderung. "Nach der vergangenen Saison will ich mich neu beweisen. Das ist ein ganz besonderer Anreiz für mich und motiviert mich unglaublich. Von daher ist es eine andere Situation als vor zwei Jahren", sagt der 38-Jährige, der vor der WM 2006 Oliver Kahn als Nummer eins im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft abgelöst hatte.

"Damals war ich mir ziemlich sicher, dass ich den Zweikampf gewinne. Ich hatte mit dem FC Arsenal eine meiner besten Saisons hinter mir und wusste, wenn es so weiter geht, dann wird es richtig gut", berichtet der ehemalige Schalker und Dortmunder, der in der abgelaufenen Spielzeit bei den "Gunners" von Trainer Arsene Wenger zur Nummer zwei degradiert worden war und dessen Vertrag nicht verlängert wurde.

Dies hat am Selbstbewusstsein von Lehmann aber offenbar nicht genagt. "Natürlich spiele ich bei der EM, deshalb bin ich doch hier", erklärt er voller Inbrunst während des Trainingslagers der DFB-Auswahl auf Mallorca. Bundestrainer Joachim Löw bestätigt diesen Trend, auch wenn er sich noch nicht auf eine offizielle Reihenfolge bei den Torhütern festlegen will. "Wenn alles normal läuft, hat Jens die Nase vorn. Schließlich hat er in der Nationalmannschaft bis auf das Spiel gegen Österreich durchweg gute Leistungen gezeigt und hält zudem den Rekord mit 621 Minuten ohne Gegentor."

Auch Lehmanns Konkurrenten Rene Adler und Robert Enke gehen davon aus, dass der Routinier beim EM-Turnier in Österreich und der Schweiz zwischen den Pfosten steht. "Jens wird spielen, interessant ist, wer als Nummer zwei parat steht", sagt Hannovers Enke, "und das möchte ich gerne sein". Der Leverkusener Shootingstar Adler, der etwas überraschend den Vorzug vor Timo Hildebrand erhalten hatte, stellt sich erstmal hinten an. "Ich bin hier, um zu lernen und hole mir Tipps von Jens und Robert. Auf Dauer muss es natürlich mein Ziel sein, Stammtorwart zu werden", berichtet der 23-Jährige, der nach dem EM-Turnier Lehmann als Nummer eins beerben könnte.

"Abwarten. Ich bin körperlich noch in einer guten Verfassung und will eigentlich noch weiterspielen. Was nach der EM passiert, werden wir aber sehen", meint Lehmann, der nicht kategorisch ausschließen will, dass er bis zur WM 2010 in Südafrika an Bord bleibt. Voraussetzung für die Fortsetzung seiner Karriere im Nationalteam ist aber, dass er baldmöglichst einen neuen Arbeitgeber findet. Vieles spricht dafür, dass dies der VfB Stuttgart sein wird, mit dem Lehmann auf der Sonneninsel Gespräche bestätigte. "Der VfB ist seriös geführt und hat eine gute Mannschaft, die attraktiven Fußball spielt, was für den Trainer spricht. Horst Heldt muss ebenfalls eine guten Job als Manager machen, ihn kenne ich seit 20 Jahren", schwärmt Lehmann über die Schwaben.

Nach Informationen der Bild-Zeitung geht es wohl nur noch um die Laufzeit des Vertrages. Lehmann, der beim Ex-Meister 1,5 Millionen Euro pro Saison verdienen soll, könnte nach Angaben des Blattes bereits am Wochenende einen Vertrag unterschreiben. "Entweder ich entscheide mich noch vor unserem Länderspiel am 31. Mai gegen Serbien, oder erst nach der EM - vielleicht auch erst nach meinem Urlaub am 25. Juli", sagt Lehmann dazu und fügt scherzhaft hinzu: "Im Moment ist der Stand so, dass ich aufhöre, weil ich keinen Verein habe."

Jürgen Zelustek und Marc Schmidt, sid

Quelle: ntv.de

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