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Affäre um Rodgers kurz vor WM Leichtathletik-Star gesteht Doping

Mike Rodgers droht eine Doping-Sperre

Mike Rodgers droht eine Doping-Sperre

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wenige Tage vor dem Beginn der Leichtathletik-WM sorgen zwei Sprintstars für Dopingschlagzeilen. Mike Rodgers, die große US-Hoffnung über 100 Meter, gesteht unerlaubte Mittel konsumiert zu haben. Angeblich seien sie in einem Energy-Drink enthalten, den er in einem Club getrunken hat. Kurz zuvor wird Steve Mullings aus Jamaika positiv getestet. Ihm droht als Wiederholungstäter eine lebenslange Sperre.

Die Leichtathletik wird kurz der Weltmeisterschaft durch Dopingaffären um zwei 100-Meter-Mitfavoriten erschüttert. Knapp zwei Wochen vor dem Saison-Höhepunkt in Daegu/Südkorea (27. August bis 4. September) gestand die größte US-Hoffnung Mike Rodgers die Einnahme verbotener Substanzen. Zwei Tage zuvor war der Weltranglisten-Dritte Steve Mullings überführt worden, der 2009 in Berlin an der Seite von Usain Bolt 4x100-m-Gold für Jamaika gewonnen hatte. Dem Wiederholungstäter droht eine lebenslange Sperre.

"Positiv getestet auf eine Stimulanz aus einem Energy Drink" twitterte Rodgers, mit 9,85 Sekunden Nummer vier der Weltrangliste, und sein Manager Tony Campbell gestand: "Er hat einen Fehler gemacht. Er war in Italien mit Freunden in einem Club und dachte, dass er Red Bull trinkt. Aber es war ein anderer Energy Drink. Einer, der eine verbotene Substanz enthält."

Rodgers hofft auf eine Anhörung

Rodgers, für die WM in Daegu über 100 und 4x100 m nominiert, droht eine längere Sperre. "Ich hoffe, dass es vor der WM noch eine Anhörung gibt, so dass ich mein Schicksal kenne", sagte der 26-Jährige. Der US-Verband (USATF) hat Rodgers bislang nicht suspendiert. "Ich vermute, dass der Verband Mike im Team lässt, bis das Urteil gesprochen ist", so sein Manager Tony Campbell.

Rodgers steht in der Weltjahresbestenliste mit 9,85 Sekunden auf Rang vier hinter Ex-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika/9,78), dem verletzten Ex-Weltmeister Tyson Gay (USA/9,79) und Steve Mullings (Jamaika/9,80). Mullings und Rodgers erzielten ihre Saisonbestzeit im gleichen Rennen. Damals am 4. Juni wurde Athen-Olympiasieger Justin Gatlin (9,97) in Eugene/Oregon Sechster. Der Ex-Weltrekordler schaffte nach vierjähriger Dopingsperre das Comeback und steht in Daegu wieder im USA-Team (100, 4x100 m).

Mullings muss damit rechnen, nie wieder laufen zu dürfen, da er 2004 bereits für zwei Jahre gesperrt war. Damals wurde dem heute 28-Jährigen Methyltestosteron nachgewiesen. Nun wurde er Ende Juni bei den nationalen Meisterschaften positiv auf eine maskierende Sustanz getestet. Das bestätigte sein Manager am Freitag.

Mullings läuft 100 m sieben Mal unter zehn Sekunden

Nach Angaben von John Regis ist der 28-Jährige bereits Anfang der Woche von der jamaikanischen Anti-Doping Agentur JADCO über das Ergebnis der Probe informiert worden. Mullings lief die 100 m in diesem Jahr sieben Mal unter zehn Sekunden, wurde in Jamaika 200-m-Meister und 100-m-Dritter geworden.

Für Weltrekordler Usain Bolt, nach einer Reihe eher mittelmäßigen Rennen nur Nummer fünf der Weltrangliste gemeinsam mit Landsmann Michael Frater in 9,88 Sekunden, steigen somit die WM-Chancen, selbst wenn er nicht mehr ganz zur Form der vergangenen Jahre finden sollte: Nach dem Ausfall von Gay und im Falle von Sperren für Rodgers und Mullings, wäre der 24 Jahre alte Olympiasieger und Weltmeister dann schon die Nummer zwei hinter Landsmann Asafa Powell, dem er 1988 den Weltrekord entrissen hatte.

Quelle: ntv.de, sid

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