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Jury wertet nur einen Durchgang Leyhe stürzt bei Chaos-Springen schwer

Stephan Leyhe stürzte beim Teamspringen in Oslo schwer.

Stephan Leyhe stürzte beim Teamspringen in Oslo schwer.

(Foto: www.imago-images.de)

Kaum beherrschbare Winde, ein schwerer Sturz von Stephan Leyhe und noch mehrere heikle Momente: Der Team-Wettbewerb der Skispringer in Oslo wird nach nur einem Durchgang von der Jury abgebrochen. Die deutschen Weltmeister beenden das Springen auf Rang fünf.

Stephan Leyhe humpelte durch den Auslauf, Markus Eisenbichler wirkte erschrocken und Bundestrainer Werner Schuster war die Laune sichtlich verhagelt: Bei einem Teamwettkampf unter gefährlichen Bedingungen sind die deutschen Skispringer zum Auftakt der Raw-Air-Tour in Oslo nur Fünfte geworden.  "Das ist echt bitter", sagte Schuster in der ARD, nachdem die Jury die Konkurrenz wegen unberechenbarer Winde nach dem ersten Durchgang abgebrochen und Gastgeber Norweger damit zum Sieger gemacht hatte. Die deutschen Teamweltmeister hatten nach dem üblen Crash von Leyhe, der bei der Landung mit dem Gesicht im Schnee landete, keine Chance mehr.

"Stephan hätte im zweiten Durchgang nicht mehr springen können, er hat etwas am Sprunggelenk", sagte Schuster: "Ich hoffe, dass wir ihn nicht verlieren, das wäre bitter." Leyhes Start im Einzel am Sonntag (14.30 Uhr/ARD und Eurosport) ist zumindest offen. "Stephan hat wohl noch Glück gehabt", meinte Weltmeister Eisenbichler: "Der Abbruch war aber die richtige Entscheidung." Der Ärger über eine verpasste Siegchance rückte da in den Hintergrund, auch wenn Schuster festhalten wollte: "Wir hätten heute gewinnen können." Der Sieg ging an Norwegen mit 469,8 Punkten vor Japan (456,8) und Österreich (454,4). Deutschland kam auf 437,9 Punkte.

"Man muss wissen, wann Schluss ist"

"Wir haben schon für die erste Runde so lange gebraucht, das sollten wir den Springern nun nicht mehr zumuten", sagte Weltverbands-Renndirektor Walter Hofer: "Man muss wissen, wann Schluss ist." Dass die Jury dies wusste, konnte sie im ersten Durchgang nicht immer vermitteln. Norwegens Schlussspringer Robert Johansson sprang auf 144,0 m, verbesserte den Schanzenrekord um drei Meter, sprang aber dabei in einen eigentlich nicht mehr zu kontrollierenden Bereich. Schon zuvor hatte es einige heikle Szenen gegeben.

Den deutschen Startspringer Karl Geiger erwischte bei der Landung nach 130,0 m eine Böe, der Oberstdorfer konnte nur knapp einen Sturz vermeiden. Johanssons Landsmann Marius Lindvik konnte seinen Sprung nicht stehen, stürzte wie Leyhe, blieb aber unverletzt. Eisenbichler hielt das deutsche Team als Schlussspringer mit 135,0 m im Rennen, nachdem Youngster Constantin Schmid in Runde zwei nur 119,5 m gesprungen war. Er hatte dem Vorzug vor dem weiterhin formschwachen Olympiasieger Andreas Wellinger bekommen. Die Führung in der Raw-Air-Wertung übernahm Johansson mit 285,0 Punkten vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi (268,8) und Eisenbichler (260,3). Der Sieger der nun auf insgesamt 15 Sprünge verkürzten Serie erhält 60.000 der insgesamt 100.000 Euro Prämie.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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