"Wir haben verdient gewonnen" Litauen protestiert gegen deutschen Drama-Sieg
06.09.2022, 11:46 Uhr (aktualisiert)
Das Spiel war hart umkämpft und ging in die doppelte Verlängerung.
(Foto: dpa)
Nach doppelter Verlängerung feiert die deutsche Basketball-Nationalmannschaft den dritten Sieg im dritten EM-Spiel. Doch Gegner Litauen ist mit der Wertung zugunsten des Gastgebers nicht einverstanden und legt Protest ein. Ein Schiedsrichterfehler hat womöglich entscheidenden Einfluss.
Litauen hat gegen die Wertung des EM-Gruppenspiels gegen Deutschland Protest eingelegt. Dies bestätigte Nationaltrainer Kazys Maksvytis in Köln auf der Pressekonferenz nach der Partie, welche die deutsche Mannschaft mit 109:107 (89:89, 46:41) nach doppelter Verlängerung gewonnen hatte. "Ich verstehe immer noch nicht, wie uns die Schiedsrichter einen Freiwurf beim technischen Foul nicht ausführen lassen", sagte Maksvytis.
Im dritten Viertel hatte die deutsche Bank ein technisches Foul kassiert, den Litauern war jedoch ein zusätzlicher Freiwurf verwehrt worden. Bundestrainer Gordon Herbert räumte ein, dass er erst wenige Sekunden vor Schluss der Partie von dem Fauxpas der Offiziellen mitbekommen habe. Der eine Punkt, den die noch immer sieglosen Litauer mit dem Freiwurf in der regulären Spielzeit hätten machen können, hätte in dem umkämpften Krimi spielentscheidend sein können.
"Das ist kein Protestgrund. Der Schiedsrichter hat einen Fehler gemacht, und dieser Fehler hätte korrigiert werden können", sagte Präsident Ingo Weiss vom Deutschen Basketball Bund (DBB) nach der Partie. "Keine Ahnung, was da noch kommt", sagte der vor allem in der Verlängerung wieder starke Maodo Lo zum litauischen Protest. "Ich denke, wir haben verdient gewonnen." Statt Party in grün gab es den nächsten Heimsieg vor euphorischem deutschem Publikum. Das Ticket zur Endrunde nach Berlin (ab 10. September) ist quasi gelöst.
Die deutschen Profis waren nach dem Krimi mit zahllosen Wendungen euphorisiert. "Das ist Wahnsinn. Ich bin ein bisschen sprachlos, denn es war sehr, sehr intensiv. Aber es war geil", sagte Center Johannes Voigtmann. Wie intensiv es war, ließ sich in der Pressekonferenz der Litauer beobachten. Center Jonas Valanciunas musste diese unter Krämpfen vor Schmerzen schreiend verlassen, weil ihm die Partie in der Lanxess-Arena so zugesetzt hatte. Valanciunas war mit 34 Punkten und 14 Rebounds die zweite herausragende Figur des Nachmittags.
(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 04. September 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid