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Like für den Hitler-Vergleich Frankfurt holt Skandal-Torhüter Greiss zurück

Greiss bei der WM 2017 in Deutschland.

Greiss bei der WM 2017 in Deutschland.

(Foto: imago/Jan Huebner)

2021 fliegt Thomas Greiss aus der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, weil er sich immer wieder fragwürdig zu gesellschaftspolitischen Themen äußert. Inzwischen ist er eigentlich im Karriereende angekommen - springt aber zum bereits zweiten Mal bei den Löwen Frankfurt ein.

Eishockey-Torhüter Thomas Greiss kehrt bis zum Saisonende zu den Löwen Frankfurt zurück. Das gab der Klub aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bekannt. Der langjährige NHL-Keeper hatte schon zu Saisonbeginn bei den Frankfurtern aufgrund der Ausfälle der von Jussi Olkinuora und Cody Brenner kurzfristig ausgeholfen. "Das Trainerteam um Headcoach Tom Rowe wünschte sich noch eine Verstärkung, aber auch eine Absicherung auf der Torwart-Position bei möglichen Verletzungen", teilten die Löwen zu der Verpflichtung des 38-Jährigen mit.

"Natürlich haben wir uns erneut und sehr intensiv über seine persönliche Vergangenheit und die zuletzt entstandene Diskussion um seine rechte Gesinnung unterhalten. Er hat uns definitiv davon überzeugt, dass er eine weltoffene und zeitgemäße Einstellung hat - anders würde er auch nicht zu den Werten der Löwen Frankfurt passen", sagte der Geschäftsführende Gesellschafter der Löwen, Stefan Krämer, laut Mitteilung.

Die Rückkehr von Greiss, der im vergangenen Sommer seine Karriere in den USA beendet hatte, nach Deutschland hatte schon im September für Diskussionen gesorgt. Der Torhüter war 2021 endgültig aus dem Nationalteam gestrichen worden. Grund war eine fragwürdige Haltung zu gesellschaftspolitischen Themen. Wiederholt war er durch umstrittene Beiträge in Sozialen Netzwerken aufgefallen. So kondolierte er kurz vor seiner Ausbootung beim Deutschen Eishockey Bund (DEB) zum Tod des rechten US-Radiotalkers Rush Limbaugh, der für seine rassistischen Tiraden und Faktenverdrehungen berüchtigt war. Jahre zuvor hatte Greiss unter anderem einen Vergleich der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton mit Adolf Hitler mit einem "Like" bedacht.

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Der Verband könne sich Greiss' "Einstellung zu unseren Werten, die in der Satzung stehen, nicht zu hundert Prozent sicher sein", hieß es vom DEB damals. An den rechten Rand rückte ihn der Verband allerdings nicht, der Torhüter stehe politisch "Mitte-Rechts".

Greiss bringt außerdem die Erfahrung von 385 NHL-Spielen mit. Dort spielte er zuletzt 2023 für die St. Louis Blues in den USA. Anschließend kündigte er sein Karriereende an. Für die deutsche Auswahl war er unter anderem 2006 und 2010 bei den Olympischen Spielen dabei.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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