Zum Abschluss der Bob- und Schlitten-WM in Königssee krönt sich Manuel Machata zum überragenden Vierer-Bob-Piloten in dieser Saison. Mit WM-Gold in der Königsdisziplin gewinnt der 26-Jährige bereits den dritten großen Titel in dieser Saison.

Shootingstar Manuel Machata stemmte freudestrahlend die historische Trophäe in den Himmel, Lokalmatador Karl Angerer jubelte mit seiner kleinen Tochter im Arm über Silber: Die beiden Bob-Piloten haben Gastgeber Deutschland mit ihrem Doppelsieg in der Königsdisziplin Vierer einen krönenden Abschluss der Heim-WM am Königssee beschert.

Vor allem WM-Debütant Machata, der bereits vor einer Woche im kleinen Schlitten WM-Silber und davor den EM-Titel sowie den Vierer-Gesamtweltcup gewonnen hatte, setzte mit Gold das i-Tüpfelchen auf eine für ihn herausragende Saison. "Das ist sensationell. Meine Crew und ich haben über die gesamte Saison einen wahnsinnig guten Job gemacht. Das hier ist die Krönung", sagte der 26-Jährige aus Potsdam, der nach vier überragenden Läufen 0,52 Sekunden vor Angerer lag.

Machata schrieb zudem Sportgeschichte: Noch nie zuvor hatte ein Bobpilot in seiner Premierensaison auf Anhieb sein erstes Weltcuprennen, den Vierer-Gesamtweltcup sowie den EM- und WM-Titel im großen Schlitten gewonnen.

WM-Dritter wurde US-Olympiasieger Steven Holcomb (0,68 Sekunden zurück) vor Junioren-Weltmeister Maximilian Arndt aus Oberhof (+0, 87) und dem zeitgleichen Zweier-Weltmeister Alexander Subkow aus Russland. Der mit Titelambitionen gestartete Olympiazweite Thomas Florschütz (Riesa) enttäuschte dagegen mit seiner Crew um Top-Anschieber Kevin Kuske und landete nur auf dem siebten Platz (+1,16).

"Das war eine geile WM"

Der 31-Jährige Angerer war nach dem größten Erfolg seiner Karriere auf seiner Heimbahn völlig aus dem Häuschen. "Wahnsinn, einfach Wahnsinn. Das war eine geile WM", stammelte der Olympiasiebte.

Durch den Doppelsieg von Machata und Angerer beendete Gastgeber Deutschland die Bob- und Skeleton-WM auf der für 22 Millionen Euro modernisierten ältesten Kunsteisbahn der Welt mit zehn Medaillen (4-mal Gold, 5-mal Silber und einmal Bronze). Damit war Deutschland erneut die mit Abstand erfolgreichste Nation.