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Coup mit den Washington Capitals Marco Sturm will den NHL-Titel

Seit Februar spielt Marco Sturm für die Washington Capitals an der Seite von NHL-Superstar Alexander Ovechkin. Im letzten Heimspiel der regulären Saison werden die Florida Panthers Platz gefegt. Es ist ein Vorgeschmack auf die Playoffs, in denen für Sturm und die Capitals nur der Titel in der besten Eishockey-Liga der Welt zählt.

Marco Sturm im Einsatz für die Washinton Capitals. Seit Februar spielt er für den Hauptstadtklub.

Marco Sturm im Einsatz für die Washinton Capitals. Seit Februar spielt er für den Hauptstadtklub.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Mit einem Lächeln betritt Marco Sturm die leere Umkleidekabine. Leer deshalb, weil fast alle Mannschaftskollegen bereits geduscht, umgezogen und auf dem Weg nach Hause sind. Nicht so der 32-jährige Bayer aus Dingolfing. Direkt nach dem Spiel steuert er ins Fitnessstudio und stemmt Gewichte. Vielleicht, weil er gegen die Florida Panthers nur 13 Minuten auf dem Eis unterwegs war. Vor allem aber, weil er neu ist im Team und sich eine längere Einsatzzeit erst noch erarbeiten muss. Seit Februar schnürt sich Sturm die Schlittschuhe für die Washington Capitals und fühlt sich wohl in der Hauptstadt. "Im Großen und Ganzen gefällt es mir hier sehr gut, auch wenn ich noch nicht so viel von der Stadt gesehen habe, weil wir immer sehr viele Spiele haben", so der Offensivspieler.

Seine neuen Teamkollegen jedenfalls haben ihm den Einstieg leicht gemacht. "Es ist eine super Truppe, eine gute Mannschaft. Da macht das sehr viel Spaß hier. Ich bin wirklich sehr gut aufgenommen worden." Aber die Nummer 18 der Capitals nennt noch einen anderen Umstand, der ihm geholfen hat sich schnell einzuleben. "Es war sehr gut für mich, dass ich zusammen mit zwei anderen Jungs, Wideman und Arnott, zur gleichen Zeit her gewechselt bin. Mit Wideman habe ich sogar vorher schon zusammen gespielt, von daher war es einfach für mich, Anschluss zu finden."

Sturms Erfahrung ist in den Playoffs gefragt

Sturm lässt sich von Capitals-Teamkollege Semov herzen.

Sturm lässt sich von Capitals-Teamkollege Semov herzen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Mit seinen 32 Jahren und über 800 NHL-Spielen zählt Sturm zu den erfahrensten Eiscracks in Washington. Auch ein Grund, warum die Capitals froh sind, diesen Wechsel realisiert zu haben. Vor allem die jüngeren Spieler sollen in der heißen Phase der Playoffs von der Erfahrung des Deutschen profitieren. "Hoffentlich können sie etwas von mir lernen. Natürlich habe ich jetzt schon einige Spiele hinter mir und versuche den Jungs zu helfen. Aber ich bin ja auch nicht der Einzige, von dem sie sich etwas abschauen können." Sein bescheidendes Lächeln lässt darauf schließen, dass er genau der Richtige ist, in dieser Situation. Wenige Tage vor Beginn der entscheidenden Spiele, rechnet Sturm damit, dass sich einige Mitspieler Rat von ihm einholen und sich den einen oder anderen Tipp geben lassen.

Obwohl er in seinen mehr als 12 NHL-Jahren noch nie den Titel gewonnen hat, sprechen zumindest einige Playoff Spiele für die Klasse von Marco Sturm. In seiner Zeit bei den San Jose Sharks war er zwar nah dran, doch fehlte am Ende zumeist das Glück oder eine Verletzung stoppte den sympathischen Bayer. Im Januar 2009 war eine Operation nach wiederholtem Kreuzbandriss unumgänglich. Der erste Bruch in der sonst vorbildlichen Profikarriere des Deutschen. „Es war schon ein kleiner Karrierebruch. Natürlich sind zwei Kreuzbandrisse nicht so toll.“ Sicherlich auch ein Grund dafür, dass die Boston Bruins, für die Sturm vier Spielzeiten auf dem Eis stand, den Offensivallrounder auf die Transferliste setzten. Obwohl es zum damaligen Zeitpunkt auch noch ein anderes Motiv gab, weiß der 32-jährige: "In Boston war es leider so, dass das Gehalt eine große Rolle spielte."

Diese Saison soll der Titel her

Superstar Alexander Ovechkin - auf ihm ruhen die Titelhoffnungen der Capitals, doch auch er kann den Titel nicht allein gewinnen.

Superstar Alexander Ovechkin - auf ihm ruhen die Titelhoffnungen der Capitals, doch auch er kann den Titel nicht allein gewinnen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

"Der Stanley Cup ist ganz klar das Ziel, wenn man in dieser Truppe spielt, einer so starken Mannschaft. Wer weiß, wann das sonst wieder passiert. Es zählt nur der Titel",  sagt ein vor Selbstvertrauen strotzender Sturm. Siegessicher wahrscheinlich auch deshalb, weil die Capitals mit dem Russen Alexander Ovechkin über den besten Stürmer der National Hockey League verfügen. In der letzten Woche erzielte eben dieser Ovechkin sein 300. Tor in der stärksten Liga der Welt. Von ihm kann auch ein sichtlich beeindruckter Marco Sturm profitieren. "Was er macht, ist schon einzigartig. Aber es ist schwierig, Dinge von ihm nachzumachen. Es macht einfach nur Spaß ihm zuzuschauen."

Die Mischung im Team stimmt. Erfahrene Spieler unterstützen die jungen und hungrigen Puckjäger und auch die Fanunterstützung ist gegeben. Die Capitals sind das beliebteste Sportteam der Stadt. Nahezu jedes Heimspiel im "Verizon Center", eine Multifunktionsarena im Herzen der Hauptstadt, ist ausverkauft. Alle freuen sich auf die Playoffs.

Die Ziele sind also gesteckt und klar definiert, ganz nach dem Motto: Wenn nicht jetzt, wann dann. Die Mannschaft, allen voran Marco Sturm, scheint bestens gerüstet für die kommenden Aufgaben in den nächsten Wochen. Ein Happy End wäre dem deutschen NHL-Star zweifellos zu gönnen.

Quelle: ntv.de

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