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Blockbuster-Transfer mit RisikoMavs holen Toptalent - als Nowitzki-Ersatz?

01.02.2019, 11:47 Uhr
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Vor einiger Zeit noch Kontrahenten, nun womöglich Konkurrenten: Dirk Nowitzki und Kristaps Porzingis. (Foto: imago/UPI Photo)

In der NBA verdichten sich die Zeichen für das Karriereende der deutschen Legende Dirk Nowitzki. Die Dallas Mavericks ziehen in einem Transfercoup den lettischen Star-Forward Kristaps Porzingis an Land - für die Nowitzki-Position. Die Verpflichtung birgt jedoch ein erhebliches Risiko.

Kristaps Porzingis gerät ins Schwärmen, wenn er über Dirk Nowitzki redet. "Dirk ist mein Vorbild, eine Legende des Spiels. Er ist auf einem komplett anderen Level", sagte der Lette vor ein paar Monaten über den 40-jährigen Deutschen. Nun ist klar, dass Porzingis bei den Dallas Mavericks in die Fußstapfen seines Idols treten soll.

In einem spektakulären Spielertausch verpflichteten die Mavericks den 23-Jährigen, dessen Spielweise an die des jungen Nowitzki erinnert. "Damals habe ich zusammen mit meinem Bruder nächtelang seine Highlights angeschaut. Er ist jemand, zu dem ich aufblicke", sagte Porzingis dem Sport-Informations-Dienst im Sommer 2018, als der Lette Berlin besuchte.

Kein Spiel seit Februar 2018

Nowitzki gab das Lob nun zurück. "Wenn du die Chance hast, einen Spieler solchen Kalibers zu holen, musst du es tun", sagte der gebürtige Würzburger, der vor wenigen Tagen gegen Porzingis' Ex-Team New York mit 14 Punkten seine persönliche Saisonbestleistung feierte. Neben Porzingis kommen Tim Hardaway Jr., Trey Burke und Courtney Lee zu den Mavs. Sie lassen dafür Dennis Smith Jr., DeAndre Jordan und Wesley Matthews sowie später zwei Erstrundenpicks an den Big Apple ziehen.

Doch der Blockbuster-Trade birgt auch Gefahren für die Mavericks. Das europäische Toptalent hat seit seinem Kreuzbandriss im Februar 2018 kein Spiel mehr bestritten, zuvor war er Topscorer der Knicks und kam im Schnitt auf 22,9 Punkte und 6,7 Rebounds pro Spiel. Geht der riskante Deal auf, so haben die Texaner neben dem slowenischen Youngster Luka Doncic einen weiteren Spieler, der für lange Zeit das Gesicht der Mavericks werden kann. Die beiden Europäer schätzen sich und könnten eines der Erfolgsduos der kommenden Jahre werden. "Luka hat grandioses Potenzial, ich traue ihm eine ganz große Karriere in der NBA zu", sagte Porzingis über seinen neuen Mitspieler.

Porzingis-Vertrag nur bis Sommer

Und der Lette meint es offenbar ernst. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, er wird dann Free Agent und kann den Markt sondieren. Nach übereinstimmenden Informationen verschiedener US-Medien hat Porzingis Dallas jedoch zugesichert, dies nicht zu tun und sich stattdessen langfristig an die Franchise zu binden, sofern diese mit den Qualitäten des legitimen Nowitzki-Nachfolgers zufrieden sind. Dafür muss Porzingis an die Zeiten vor seiner Verletzung anknüpfen, die ihn zum Hoffnungsträger der Knicks gemacht hatten.

Deren Coach David Fizdale flog sogar extra nach Lettland, um die Familie seines Supertalents kennenzulernen. Doch die Schmeicheleien blieben ohne Erfolg. Stattdessen zieht es Porzingis nun zu Nowitzki, der in Zukunft sein Mentor werden soll und mit dem er ohnehin schon viel gemeinsam hat. Trotz seiner Körpergröße von 2,21 m ist der Lette sehr beweglich, hat zudem einen hervorragenden Distanzwurf - seine außerordentlichen Fähigkeiten brachten ihm in der NBA den Spitznamen "Unicorn" ("Einhorn") ein.

Quelle: Jonas Giesenhagen, sid

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