Sport

Kölner Haie ohne "Kati-Witt-Figuren" Meister soll es richten

Der ehemalige Eishockey-Nationaltorwart Rupert Meister soll als neuer Cheftrainer beim kriselnden Ex-Meister Kölner Haie wieder die Zügel anziehen und neue Euphorie entfachen. Der Club der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) reagierte am Dienstag auf die anhaltende sportliche Misere und beurlaubte Chefcoach Clayton Beddoes, der als Nachfolger des nach sieben Niederlagen in Serie entlassenen Doug Mason das Amt erst am 22. September übernommen hatte. Der bisherige Torwarttrainer Meister, der zudem für die Kölner Talente in der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL) verantwortlich war, ist somit schon der dritte Coach in der laufenden Saison und erhält zunächst einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit. Auch Co-Trainer Andreas Lupzig wurde von seinen Aufgaben entbunden.

Meister will zurück zu den Grundwerten

Der am Nachmittag offiziell vorgestellte 43 Jahre alte Meister sitzt beim Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am kommenden Montag erstmals als Verantwortlicher auf der Kölner Bank. "Das kam für mich nicht überraschend, höchstens der Zeitpunkt. Ich stelle mich der Verantwortung. Wir müssen zurück zu den Grundwerten des Spiels", sagte Meister.

Geschäftsführer Thomas Eichin ist überzeugt von der Lösung. "Es war ein Neuanfang nötig. Wir mussten handeln", sagte Eichin, der das Team in die Pflicht nahm: "Man wird jetzt sehen, wie sich die Spreu vom Weizen trennt." Hart ins Gericht ging auch Manager Rodion Pauels mit dem Ex-Trainer und den Spielern: "Was die Mannschaft zuletzt gespielt hat, war ein Witz, desolat. Das hatte nichts mit Eishockey zu tun", so Pauels. Nun sei Schluss mit "All-Inclusive-Urlaub" und "Kati-Witt-Figuren" auf dem Eis.

Obwohl die Rheinländer unter Beddoes in 19 Spielen 32 Punkte holten, spielte das Team schlecht und schöpfte sein Potenzial nie aus. Das Fass zum Überlaufen brachten heftige Niederlagen wie zuletzt das 0:6 in Krefeld, das 1:4 in Hannover und das 2:4 daheim gegen Augsburg am Sonntag. Zunehmend blieben auch die Zuschauer aus.

Jetzt soll Meister den Club aus der Krise führen. Der ehemalige Nationalkeeper (2 A-Länderspiele) gewann mit dem Nachwuchsteam der Haie in der Saison 2006/2007 zum ersten Mal in der Clubgeschichte die DNL-Meisterschaft. Seine Karriere begann der gelernte Maschinenbauer bei seinem Heimatclub EV Landshut, mit dem er 1983 Deutscher Meister wurde. Danach war er auch beim ECD Iserlohn, Hedos München, Eisbären Berlin, Augsburger Panthern, Frankfurt Lions und Deggendorf Flames aktiv. 1999 kehrte Meister nach Landshut zurück, wo er 2000 den Bundesligaaufstieg schaffte und 2001 seine aktive Karriere beendete.

Danach startete er seine Trainer-Laufbahn und arbeitete zunächst in verschiedenen Funktionen im Nachwuchs- und Juniorenbereich sowie als Co-Trainer der Kassel Huskies (Saison 2003/04), ehe er 2004 hauptamtlicher Torwart- und DNL-Trainer bei den Haien wurde.

Quelle: ntv.de

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