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Ewige Helden begehren auf Die Superstar-Teams pushen sich hart ans Limit

Hoffen beide noch auf einen Playoff-Platz: die Altmeister Stephen Curry und LeBron James.

Hoffen beide noch auf einen Playoff-Platz: die Altmeister Stephen Curry und LeBron James.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Endlich neigt sich das lange Vorgeplänkel namens "regular season" dem Ende zu. Mit dem bevorstehenden Beginn der Playoffs, denen seit 2020/21 das aktuelle Play-In Format vorangeht, startet die National Basketball Association endlich in ihre wichtigste Phase.

Die besten zehn Teams jeder Conference qualifizieren sich für die Postseason. Die Top-Sechs in Ost und West sind automatisch gesetzt. Teams auf den Rängen sieben bis zehn haben die Chance, sich übers "Play-In" Mini-Turnier zu qualifizieren. Der Unterschied zu den Playoffs ist das "Single Elimination Format": eine Niederlage ist gleichbedeutend mit einem Ausscheiden (Teams im 7/8 erhalten zwei Chancen auf den Playoff-Einzug).

Der Sieger des Duells Siebter gegen Achter wird an Position sieben gesetzt. Der Verlierer spielt gegen den Sieger aus Neun gegen Zehn um eine zweite Chance, Setzplatz acht zu sichern. Anschliessend geht es mit den Serien Erster gegen Achter, Zweiter gegen Siebter, Dritter gegen Sechster und Vierter gegen Fünfter im altbekannten Best-of-Seven Format in die Playoffs. Wer zuerst vier Partien gewinnt, zieht eine Runde weiter.

1. Minnesota Timberwolves (54-24)

Spielplan: vs Washington, @ Denver, vs Atlanta, vs Phoenix

Die Timberwolves sind drauf und dran, eine ihrer besten regulären Saisons aller Zeiten zu beenden. Zum dritten Mal in Folge steht Minnesota in den Playoffs, allerdings zum ersten Mal, ohne dabei durchs Play-In Turnier zu müssen. Und das direkt als eines der Top-Drei/-Vier Teams der Liga. Angeführt vom aufstrebenden Stern am NBA-Firmament, Anthony Edwards, defensiv verankert vom vermeintlichen Verteidiger des Jahres, Rudy Gobert, haben sich die Wolves auch ohne den verletzten All-Star Big Man Karl-Anthony Towns mehr als gut gehalten. 11-5 Siege ohne "KAT" haben die Qualität dieses tiefen, exzellent gecoachten Truppe eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Towns ist bereits wieder ins Training eingestiegen und soll noch vor Ende der regulären Runde auflaufen. Am Mittwoch geht es gegen die bilanzgleichen Denver Nuggets um Platz eins in der Conference: Minny hat bisher zwei von drei Duellen mit 21 und 13 Punkten Unterschied gewonnen.

Tiebreaker: Minnesota hält den Tiebreaker gegen die Thunder, Nuggets und Clippers.

2. Denver Nuggets (54-24)

Spielplan: @ Utah, vs Minnesota, @ San Antonio, @ Memphis

Der amtierende Champ hat nicht nur den vermeintlichen alten, neuen MVP in seinen Reihen, sondern auch Nikola Jokics kongenialen Partner Jamal Murray zurück im Aufgebot. Der Guard kehrte am Sonntag mit 16 Punkten in 20 Minuten Spielzeit eindrucksvoll zurück und verhalf Denver zum 54. Saisonsieg eine Woche vor Schluss. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt 53. Die Defensive zeigt sich stark verbessert, Denver rangiert in Angriff und Verteidigung unter den Top-10 Teams der Liga. Nur ein anderes West-Team kann das ebenfalls von sich behaupten. Die Heimbilanz in der Mile High City ist ebenfalls die beste der Conference. Dass Denver auch die schier unbezwingbaren Celtics zwei Mal in zwei Duelle geschlagen hat: geschenkt. All das ist nämlich sekundär gegenüber einem gesunden Murray an der Seite des besten Spielers der Welt. Solange dieses Duo fit ist, geht sowohl der #1-Seed als auch der gesamte Westen nur durch die Nuggets.

3. Oklahoma City Thunder (53-25)

Spielplan: vs Sacramento, vs San Antonio, vs Milwaukee, vs Dallas

Die Thunder kämpfen seit Monaten mit Minnesota und Denver um den Top-Spot im Westen, mussten zuletzt aber etwas Federn lassen. Ohne ihre zwei besten Spieler - MVP-Kandidat Shai Gilgeous-Alexander und Alleskönner Jalen Williams - setzte es drei Niederlagen in Folge, in Boston, Philadelphia und Indiana. Die letzten vier Partien finden zu Hause statt, aber mit Sacramento, Milwaukee und Dallas warten drei schwere Gegner, die verbissen um Positionen kämpfen. Selbst, wenn die blutjungen Thunder am Ende "nur" auf Rang drei landen sollten - im worst case halten sie den Tiebreaker gegen lauernde LA Clippers - es ist schon jetzt die beste Saison in acht Jahren, und sieht dennoch nur wie eine Zwischenstation auf dem vorherbestimmten Weg nach ganz oben aus.

Tiebreaker: Oklahoma City hält den Tiebreaker gegen die Nuggets und Clippers.

4. Los Angeles Clippers (50-28)

Spielplan: @ Phoenix, vs Phoenix, vs Utah, vs Houston

Die Clippers Big Three um Kawhi Leonard, Paul George und James Harden hat deutlich gezeigt, was in ihr steckt und wie gut dieses Team performen kann (26-5 Lauf). Nach zwei schwachen Monaten hat sich LAC mit sechs Siegen aus den letzten sieben Partien wieder stabilisiert, nachdem es im Februar und März mächtig gekriselt hatte (10-12 Lauf). Leonards Knie setzte ihn zuletzt ausser Gefecht, jedoch scheinen die Clippers einen der besten Playoff-Performer der Dekade nur zu konservieren - für die Partien, die wirklich zählen. Back-to-Back Duelle mit den Phoenix Suns am Dienstag und Mittwoch werden den Ausschlag geben, ob die Clippers Platz vier und damit Heimvorteil in Runde eins gesichert bekommen - oder ob sogar in Richtung Platz drei noch etwas gehen könnte.

Tiebreaker: Los Angeles hält den Tiebreaker gegen die Mavericks.

5. Dallas Mavericks (48-30)

Spielplan: @ Charlotte, @ Miami, vs Detroit, @ Oklahoma City

Luka Doncics Mavericks rollen zum bestmöglichen Zeitpunkt und haben sich dank ihrer Top-Leistungen zuletzt sogar als Contender ins Gespräch gebracht. Die Offensive ist das Steckenpferd, angeführt von einem der drei großen MVP-Favoriten, der unfassbare Statistiken auflegt (33,9 Punkte, 9,2 Rebounds und 9,8 Assists pro Partie), und seinem kongenialen Partner im Backcourt, Kyrie Irving. Dallas hat durch die Deals für Daniel Gafford und PJ Washingotn zur Trading Deadline den Frontcourt um Maxi Kleber optimal verstärkt, zeigt sich defensiv stark verbessert und hat 14 aus seinen letzten 16 Partien gewonnen. Bevorstehende Duelle mit Charlotte und Detroit sind ein Zuckerschlecken, der Tiebreaker gegen Phoenix und New Orleans garantiert zudem fast, dass Dallas Platz fünf nicht mehr zu nehmen sein wird. Sollte nichts mehr schief gehen, scheint eine Erstrundenserie gegen die Los Angeles Clippers so gut wie sicher zu sein.

Tiebreaker: Dallas hält den Tiebreaker gegen die Suns, Pelicans und Lakers.

6. Phoenix Suns (46-32)

Spielplan: vs Los Angeles Clippers, @ Los Angeles Clippers, @ Sacramento, @ Minnesota

Phoenix hat drei Mal in Folge mindestens die zweite Playoff-Runde erreicht, inklusive NBA Finals Niederlage 2021 gegen die Milwaukee Bucks. Die Big Three aus Kevin Durant, Devin Booker und Bradley soll das auch in diesem Jahr garantieren - und natürlich mehr als nur das. Zwar standen die drei Stars in nur 37 Partien gemeinsam auf dem Parkett, gewannen aber fast zwei Drittel davon (23-14), bei exzellentem plus-6,2 Net-Rating. Das Trio wird offensiv elitär performen müssen, denn die Ersatzgarnitur ist schwach und die Defensive an vielen Abenden nicht Championship-tauglich. Können Rollenspieler wie Jusuf Nurkic, Grayson Allen und Royce O'Neale die drei Stars genügend entlasten? Der Restspielplan gegen die Clippers (zwei Mal), Kings und Timberwolves ist unerbittlich. Mindestens zwei, vermutlich drei Siege werden nötig sein, um nicht sogar noch in Play-In Tiefen abzurutschen - was einen langen Playoff-Lauf nur unnötig erschweren würde.

Tiebreaker: Phoenix hält den Tiebreaker gegen die Pelicans und Warriors.

7. New Orleans Pelicans (46-32)

Spielplan: @ Portland, @ Sacramento, @ Golden State, vs Los Angeles Lakers

Trotz verheerender vier Heimniederlagen in Folge, vor dem extrem wichtigen Auswärtssieg in Phoenix am Sonntag: Das Knie von Brandon Ingram ist das Thema in New Orleans. Solange Ingram an der Seite von Zion Williamson sein patentiertes All-Around Spiel aufziehen kann, zählen die Pelicans zu den komplettesten - und besten - Teams der Conference. Nur die Nuggets und Thunder rangieren wie New Orleans an beiden Enden unter den Top-Ten. Ohne Ingram rücken die vielen minutiös eingestellten Einzelteile der Rotation von Willie Green ins Wanken, zu viel hängt dann von Superstar Zion und dessen Kreation ab. Nach dem Korbleger gegen die Blazers warten die Kings und Warriors im back-to-back, auswärts. Ein weiteres Duell gegen die Lakers beendet die reguläre Saison. Die Pelicans, die zwischendurch wie ein Top-Vier Team wirkten, müssen sich mächtig strecken, um die Postseason nicht zum dritten Mal in Folge aus einem Play-In Slot zu beginnen.

Tiebreaker: New Orleans hält den Tiebreaker gegen die Clippers und Kings.

8. Sacramento Kings (45-33)

Spielplan: @ Oklahoma City, vs New Orleans, vs Phoenix, vs Portland

Die Saison der Kings war nach dem sensationellen Ritt 2022-23, inklusive ikonischer "Light the Beam" Romantik und kathartischem Erreichen der Playoffs nach 16 langen Jahren Erfolglosigkeit, ohnehin schon weitaus weniger aufregend. Der Sprung von gut zu sehr gut ist eben schwerer als der von schlecht zu respektabel. Immerhin: die Defensive ist besser, der Angriff jedoch purzelte von Rang eins im Vorjahr hinunter auf den 13. in dieser Saison. Die Ausfälle von Kevin Huerter und Malik Monk, die beide den Rest dieser Saison verpassen werden, hat zu viel Druck auf die beiden Stars dieser Truppe, Domantas Sabonis und De'Aaron Fox, ausgeübt. Ein schwerer Restspielplan - darunter ein fünftes Duell gegen die New Orleans Pelicans, die alle vier Duelle bisher gewonnen haben - droht die Kings am Ende sogar auf einen Play-In Platz abstürzen zu lassen.

Tiebreaker: Sacramento hält den Tiebreaker gegen die Lakers.

9. Los Angeles Lakers (45-34)

Spielplan: vs Golden State, @ Memphis, @ New Orleans

Gipfeln die Lakers zum bestmöglichen Zeitpunkt? Vor der Heimpleite am Sonntag gegen die Timberwolves vier Siege in Folge, neun aus zehn gewonnen, und 15 aus 22 seit der All-Star Pause... Das Team rund um die beiden Superstars LeBron James und Anthony Davis beeindruckte zuletzt dank Elite-Offense und erinnerte eindrucksvoll daran, dass jedes Do-or-Die-Spiel ebenso wie eine Best-of-Seven Serie gegen die In-Season Tournament Champions und letztjährigen Conference Finalisten ein mehr als undankbares Los wäre. Das Duell mit den Golden State Warriors am Dienstag ist richtungsweisend: die Dubs haben bisher zwei von drei gewonnen, beide Veteranen-Klubs wollen händeringend aus dem 9/10 Play-In Slot klettern. Sollten sie das nicht schaffen, wartet ein Win-or-go-home Duell zwischen zwei der beliebtesten Klubs (und Spieler) der Welt auf die Fans.

Tiebreaker: Los Angeles hält den Tiebreaker gegen die Clippers und Suns.

10. Golden State Warriors (43-35)

@ Los Angeles Lakers, @ Portland, vs New Orleans, vs Utah

Nicht nur die aufbrausenden Houston Rockets haben sich die alternden Warriors erfolgreich vom Leib gehalten. Sieben Siege aus den letzten acht Partien müssen sich gut anfühlen für "Chef" Curry (26,5 Punkte pro Spiel), vor einem richtungsweisenden Duell am Dienstag gegen LeBron James und die Lakers. Sollte Golden State das auch gewinnen, schnappen sie sich den Tiebreaker gegen L.A. und klettern auf Rang neun, der ihnen Heimvorteil im ersten Play-In garantieren würde. Der Weg zurück zur Spitze ist aber, unabhängig davon, so steil wie nie: nicht nur, dass die Warriors höchstwahrscheinlich zwei do-or-die-Partien überleben müssten, um überhaupt die Playoffs zu erreichen. Eine erschreckende Bilanz gegen die neun Teams vor ihnen in der Tabelle (9-23) beweist obendrein, wie mühsam die abgelaufene reguläre Saison für die Dynasty-Dubs verlief... und dass die vierfachen Champs mehr als Curry und ein Stoßgebet brauchen werden, um heuer wieder einen tiefen Run zu schaffen.

Tiebreaker: Los Angeles hält den Tiebreaker gegen die Mavericks

Quelle: ntv.de

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