Harte Auflagen für den Restart NBA-Stars müssen für ihre Angst bezahlen
17.06.2020, 15:24 Uhr
Dwight Howard sorgt sich vor dem NBA-Restart. Wenn auch nicht in erster Linie wegen der Corona-Pandemie.
(Foto: imago images/ZUMA Press)
Die NBA will ihre Saison noch ins Ziel bringen und fährt dafür einen strengen Kurs: Spieler, die Angst vor dem Coronavirus haben, müssen dafür bezahlen. Die, die antreten, dürfen aber nicht mal gemeinsam Tischtennis spielen.
Die stärkste Basketball-Liga der Welt will ihre Saison Ende Juli in Disney World in Orlando mit 22 Mannschaften fortsetzen und informierte die Teams inzwischen über die geplanten Abläufe. Manche Punkte könnten für Diskussionen sorgen.
So müssen Spieler, wenn sie dem geplanten Finalevent fernbleiben, mit Gehaltseinbußen rechnen. Wie der TV-Sender ESPN berichtete, habe sich die Liga mit der Spielergewerkschaft auf ein Modell geeinigt, das am Dienstag in einem Memo kommuniziert wurde. Demnach müssten die Spieler eine Kürzung von rund 1,1 Prozent pro verpasster Partie hinnehmen, allerdings gelte eine Obergrenze von 14 Spielen.
Darüber hinaus gibt es Ausnahmen, die in zwei Kategorien unterteilt werden: "Geschützte Spieler", die als anfälliger für eine Infektion mit dem Coronavirus gelten, und "Entschuldigte Spieler", die von einem Komitee als Risikogruppe erachtet werden. Diese Spieler bekommen weiterhin ihr ursprüngliches Gehalt, wenn sie sich bis zum 25. Juni bei der Liga melden. Allgemein haben die Profis bis zum 24. Juni Zeit zu entscheiden, ob sie beim Restart in Disney World teilnehmen wollen.
Superstars wollen keine Ablenkung
Nach dem Konzept der NBA werden die Teams auf drei Hotels verteilt und bekommen jeweils Drei-Stunden-Blöcke für ihre Trainingseinheiten zugeteilt. Geduscht werden darf nur auf dem eigenen Zimmer. Ein ESPN-Reporter berichtete, die NBA gehe in ihrem mehr als 100 Seiten starken Handbuch sogar so weit, Doppel beim Tischtennis in der Freizeit zu verbieten, damit die Spieler Abstand zueinander halten.
In den vergangenen Tagen waren Zweifel einiger prominenter Spieler an dem Event in Orlando laut geworden. Profis wie Kyrie Irving von den Brooklyn Nets oder Dwight Howard von den Los Angeles Lakers befürchten unter anderem, dass eine Fortsetzung des Spielbetriebs von den "Black Lives Matter"-Protesten in den USA ablenken könnte.
Der deutsche NBA-Profi Maxi Kleber findet die Pläne der Liga in Ordnung und stört sich auch nicht an der möglicherweise wochenlangen Quarantäne in Florida. "Ich halte das für zumutbar, ja, zur Not auch für zehn Wochen. Dafür sind wir Profisportler, es ist die einzige Möglichkeit weiterzuspielen", sagte der 28 Jahre alte Basketballer der Dallas Mavericks der "Sport Bild". "Es gibt momentan Menschen, die viel mehr opfern müssen als wir Sportler. Von daher sollten wir uns auch nicht beklagen. Außerdem gibt es schlimmere Orte auf der Welt als Disney World."
Quelle: ntv.de, ter/dpa