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"Keine ideale Situation" NBA-Stars stellen Restart-Plan infrage

Kyrie Irving, Vizepräsident der Spielergewerkschaft, ist unsicher, ob der Restart wirklich die beste Lösung ist.

Kyrie Irving, Vizepräsident der Spielergewerkschaft, ist unsicher, ob der Restart wirklich die beste Lösung ist.

(Foto: imago images/UPI Photo)

Nicht nur aufgrund des Coronavirus fragen sich NBA-Profis, ob der Neustart in Florida eine gute Idee ist. Die Basketballer befürchten, die Liga könnte den Protesten gegen Rassismus die Aufmerksamkeit nehmen. NBA-Boss Adam Silver reagiert verständnisvoll.

Commissioner Adam Silver hat Verständnis für die Sorgen einiger NBA-Spieler wegen des geplanten Restarts der nordamerikanischen Basketball-Profiliga in Orlando/Florida und sucht nach Lösungen. "Es ist keine ideale Situation", sagte der Ligaboss dem Sender ESPN, er wolle aber die meisten Punkte gemeinsam mit den Profis "in den kommenden Wochen abarbeiten".

Ein Bündnis, darunter Kyrie Irving, Spielmacher der Brooklyn Nets und Vizepräsident der Spielergewerkschaft NBPA, will stellvertretend für Profis sprechen, denen die Pläne zur Fortsetzung der Saison Probleme bereiten. Es gibt beispielsweise Bedenken, dass der NBA-Restart dem intensiv geführten Kampf gegen Rassismus und soziale Ungerechtigkeit in den USA die Aufmerksamkeit nehmen könnte. "Kein Basketball, bis wir die Dinge gelöst haben", sagte etwa Dwight Howard von Titelfavorit Los Angeles Lakers. Sein Teamkollege und Superstar LeBron James hatte sich zuvor positiv zum Restart-Plan geäußert, die Mehrheit soll spielen wollen.

"Wir sind inmitten einer Pandemie auf der Suche nach unserer Normalität, inmitten einer Rezession mit 40 Millionen Arbeitslosen, dazu gibt es enorme soziale Unruhen im Land", sagte Silver. Er "verstehe, wie sich manche Spieler fühlen". Die Sorgen könnten "familiär" oder "gesundheitlich" begründet sein, "oder es ist so, dass manche Profis finden, dass es besser wäre, die Zeit woanders zu verbringen."

Auch die Corona-Risiken sind bei den Profis ein Thema. Damian Lillard von den Portland Trail Blazers fühlt sich nicht zu "100 Prozent" wohl damit, wieder zu spielen, nachdem das Virus in den USA bislang mehr als 116.000 Todesopfer gefordert hat, zudem stieg die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wieder merklich an. Die NBA will ihre unterbrochene Saison ab dem 31. Juli mit 22 Mannschaften in Disney World in Orlando fortsetzen. Die Spieler sollen ähnlich wie beim Finalturnier der Bundesliga in einer abgeschlossenen Blase leben. Auch das stößt offenbar einigen Profis auf.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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