Von wegen "51. Staat" der USA Nach Trumps Provokationen: Kanada gewinnt instrumentalisiertes "Hassduell"
21.02.2025, 07:23 Uhr
Kanada freut sich über den Sieg über die USA.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press)
Kanada feiert einen emotionalen Sieg im Duell mit dem großen Eishockey-Rivalen USA und gewinnt das Finale des "4 Nations Face-Off". Das Spiel war zuvor vor allem von US-Präsident Trump extrem angeheizt worden. Der bekommt danach eine klare Botschaft aus Kanada.
US-Präsident Donald Trump stichelt, Kanada hält mit Wucht und großen Emotionen dagegen: Der "51. Staat" hat das politisch aufgeladene Eishockey-Duell der beiden Grenzrivalen für sich entschieden. Dank Superstar Connor McDavid gewann Kanada das mit Spannung erwartete Finale des "4 Nations Face-Off" in Boston in der Nacht mit 3:2 nach Verlängerung. Im Gegensatz zum ersten "Hassduell" kam das Endspiel aber ohne Schlägereien aus. Im Gruppenspiel, das die USA am vergangenen Sonntag in Montreal noch mit 3:1 gewannen, hatte es zudem Pfiffe und Buhrufe gegen die US-Nationalhymne gegeben.
Beide Teams lieferten sich beim Wiedersehen ein spannendes Duell, in dem Kanada durch Nathan MacKinnon zunächst in Führung ging, die USA das Spiel durch Brady Tkachuk und Jake Sanderson aber drehten. Kanada erzwang die Overtime, in welcher der bis dahin blasse McDavid zum Matchwinner wurde.
"Ihr könnt uns nicht unser Land nehmen - und auch nicht unser Spiel", schrieb der scheidende kanadische Premierminister Justin Trudeau - von Trump als 'Gouverneur Trudeau' bezeichnet - nach dem Triumph auf X. Und McDavid meinte nach einer hart umkämpften Partie: "Es ist zwar keine olympische Goldmedaille, aber für unser Team bedeutet es die Welt. Alle haben so hart gekämpft. Das war etwas Besonderes." Der Teamkollege von Leon Draisaitl bei den Edmonton Oilers erzielte den Siegtreffer nach 8:18 Minuten in der Verlängerung.
Nachdem das Gruppenspiel schon hohe Wellen geschlagen hatte, goss Trump vor der Partie noch einmal weiter Öl ins Feuer. "Ich werde heute Morgen unsere großartige amerikanische Eishockeymannschaft anrufen, um sie zum Sieg heute Abend gegen Kanada anzuspornen, das mit viel niedrigeren Steuern und viel stärkerer Sicherheit eines Tages, vielleicht schon bald, unser geschätzter und sehr wichtiger 51. Staat werden wird", schrieb Trump auf seiner Plattform "Truth Social".
Regelmäßig sorgt Trumps mit solchen Äußerungen und Aktionen für Aufsehen und Empörung. Immer wieder äußerte der 78-Jährige zuletzt seine Pläne, Zölle auf kanadische Waren zu erheben und Kanada zu annektieren. Zum Spiel konnte der Präsident wegen eines Termins in Washington D.C. nicht kommen, hatte das Weiße Haus mitgeteilt und angekündigt, dass Trump die Partie am Fernseher verfolgen werde.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa