Sport

Sieg für die Geschichtsbücher Nadal kämpft Federer nieder

Drei Stunden und 40 Minuten dauerte das Duell zwischen Rafael Nadal und Roger Federer diesmal. Doch am Ende zeigt der Spanier, wer Herr des Sandplatzes ist. Mit seinem sechsten French-Open-Sieg behauptet er sich an der Spitze der Weltrangliste - und egalisiert den Rekord von Björn Borg.

Erschöpfung oder Freude? Nadal sinkt in die Knie.

Erschöpfung oder Freude? Nadal sinkt in die Knie.

(Foto: REUTERS)

Rafael Nadal bleibt der König von Paris und die Nummer eins der Tennis-Welt: Der Spanier gewann in einem der besten French-Open-Finals der Geschichte gegen seinen Schweizer Dauerrivalen Roger Federer mit 7:5, 7:6 (7:3), 5:7, 6:1 und feierte in der französischen Hauptstadt seinen sechsten Erfolg. Damit zog er mit dem Schweden Björn Borg gleich, der unweit des Eiffelturms 1974, 1975 und von 1978 bis 1981 ebenfalls sechsmal triumphiert hatte.

Nachdem Nadal nach 3:40 Stunden seinen Matchball verwandelt hatte, kniete er auf der roten Asche nieder und vergrub sein Gesicht in den Händen. "Ich danke dem Leben, das mir die Chance gegeben hat, hier an dieser Stelle zu sein", sagte Nadal, der Federer am Netz mit einem zarten Stoß in die Seite tröstete.

Durch den 17. Sieg im 25. Duell gegen Federer behauptete das mallorquinische Kraftpaket, das für seinen insgesamt zehnten Grand-Slam-Sieg 1,2 Millionen Euro kassierte, auch seinen Status als Nummer eins der Welt vor Novak Djokovic. Im Falle einer Niederlage Nadals hätte der Super-Serbe, im Halbfinale erstmals nach zuvor 41 Siegen in diesem Jahr Federer unterlegen, die Rangliste angeführt. Federer verpasste durch die Niederlage den 17. Grand-Slam-Sieg seiner Karriere und den zweiten Erfolg in Paris nach 2009.

Neue Bandage wirkt Wunder

Hoffentlich findet Nadal auch genug Platz für die sechs Pokale.

Hoffentlich findet Nadal auch genug Platz für die sechs Pokale.

(Foto: REUTERS)

Federer erwischte im vierten Paris-Finale zwischen den beiden Superstars den besseren Start. Im Duell Genie (Federer) gegen Riese (Nadal), wie die französische Sportzeitung "L'Équipe" das Endspiel auf insgesamt vier Seiten angeheizt hatte, trumpfte der Schweizer zwei Tage nach seinem selbstbewusst auf und nahm Nadal gleich zu Beginn den Aufschlag ab.

Der Schweizer zog schnell auf 5:2 davon. Doch nach seinem zweiten Aufschlagverlust ließ Nadal den Arzt kommen und seinen linken Fuß neu bandagieren. Und die Behandlung schien Wunder zu wirken. Plötzlich bewegte sich der 25-Jährige wesentlich besser, leistete sich kaum noch Fehler. Federer vergab noch einen Satzball, weil ein Stopp Millimeter im Aus landete, dann war Nadals Zeit gekommen. Nach 1:02 Stunden entschied der Iberer den ersten Durchgang mit einer Vorhand zum 7:5 für sich.

Unterbrechung wegen Regen

Auch im zweiten Satz nahm Nadal seinem ewigen Rivalen prompt den Aufschlag ab. Federer strauchelte nun, fightete sich aber zurück ins Match und glich mit einem Break zum 4:4 aus. Nun sahen die 15.000 Zuschauer einen packenden Schlagabtausch. Auf dem Court Philippe Chatrier herrschte wieder einmal Fußball-Atmosphäre.

Nach einem erneuten Break vergab Nadal bei 6:5 einen Satzball, ehe der Regen die Partie für zwölf Minuten unterbrach. Nach der Pause nahm Federer wiederum Nadal das Service ab und rettete sich in den Tiebreak - doch hier lief Nadal wieder zur Höchstform auf ging nach 2:14 Stunden mit 2:0-Sätzen in Führung.

Für Federer wird der Spanier wohl langsam zum Angstgegner.

Für Federer wird der Spanier wohl langsam zum Angstgegner.

(Foto: AP)

Federer steckte aber nicht auf und versuchte im dritten Satz alles. Einen Aufschlagverlust zum 2:4 konterte er mit einem Rebreak, nach 3:05 Stunden verwandelte er seinen zweiten Satzball zum 7:5 - plötzlich war alles wieder offen, die auf allerhöchstem Niveau stehende Partie wogte hin und her. Sandplatzkönig Nadal behielt aber die Nerven, schaffte im vierten Satz das entscheidende Break zum 3:1 und egalisierte nach einem Fehler von Federer wenig später Borgs Bestmarke.

Li Na schreibt Geschichte

Im Damen-Finale hatte am Samstag . Als erster Tennisprofi aus Asien gewann die 29-Jährige ein Grand-Slam-Turnier im Einzel. Im Finale setzte sich die Australian-Open-Finalistin gegen die italienische Titelverteidigerin Francesca Schiavone mit 6:4, 7:6 (7:0) durch. "Heute ist ein Traum wahr geworden", sagte Li Na, die in ihrer Heimat und in ganz Asien überschwänglich gefeiert wurde.

Quelle: ntv.de, Von Lars Reinefeld, dpa

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