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Der Kannibale von Roland Garros Nadal rauscht Richtung Rekord

Rafael Nadal präsentiert sich in Paris besser als je zuvor - obwohl er das Turnier schon dreimal gewonnen hat.

Rafael Nadal präsentiert sich in Paris besser als je zuvor - obwohl er das Turnier schon dreimal gewonnen hat.

(Foto: AP)

Rafael Nadal rauscht wie ein D-Zug durch sein Lieblingsturnier. Nach vier Matches hat der sechsmalige Champion der French Open so wenige Spiele abgegeben wie niemals zuvor. In dieser Form scheint der Sandplatzkönig auf dem Weg zum Titel kaum aufzuhalten. Es wäre ein Rekordtriumph.

Für die Konkurrenten gibt es nur noch Mitleid, im D-Zug-Tempo "frisst" der Kannibale Rafael Nadal bei den French Open seine Gegner. In den ersten vier Matches beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt verlor der Spanier nur 19 Spiele - so wenige wie noch nie zuvor im Stade Roland Garros. Und die hat er immerhin bereits sechsmal gewonnen, genauso oft wie der alte Schwede Björn Borg.

"Ob am Netz, auf der Grundlinie oder bei den Winkelbällen, das passt alles", sagt TV-Experte Mats Wilander über den Spanier.

"Ob am Netz, auf der Grundlinie oder bei den Winkelbällen, das passt alles", sagt TV-Experte Mats Wilander über den Spanier.

(Foto: AP)

"Ob am Netz, auf der Grundlinie oder bei den Winkelbällen, das passt alles", sagte der dreimalige Champion und heutige TV-Experte Mats Wilander: "Ich betone es nochmal: Nadal ist besser als jemals zuvor. Er ist der absolute, unbestrittene Favorit bei diesen French Open."

Die zwei Gesichter des Rafael Nadal könnten unterschiedlicher nicht sein. Neben dem Platz ist der Spanier schüchtern, nervös und traut sich kaum, die kitschig verzierte Geburtstagtorte anzuschneiden, die ihm bei den French Open in Paris überreicht wurde. Nadal möchte am liebsten weg, mit jeder Faser seines Körpers, auch noch mit gereiften 26.

Auf dem Platz aber verwandelt er sich jedoch in ein Biest, das seinen Gegnern nichts gönnt. Der Vergleich mit dem Radfahrer Eddy Merckx, der auch im Gelben Trikot bei der Tour de France noch jede Sprintetappe gewinnen wollte, und so zum Kannibalen wurde, drängt sich förmlich auf.

Gnadenlos auf dem Platz

Das Achtelfinale gegen seinen Kumpel Juan Monaco aus Argentinien zeigte, wohin Nadals Weg bei seiner achten Teilnahme an seinem Lieblingsturnier führt. Alles andere als der siebte Titel und damit die alleinige Herrschaft bei den offenen Tennismeisterschaften von Frankreich wäre eine Überraschung. 6:2, 6:0, 6:0 deklassierte Nadal den Sandplatzspezialisten, der immerhin an Position 13 gesetzt war.

Nadal biss sich an dem bemitleidenswerten Monaco fest und ließ nicht mehr los, bis er seinen Gegner nach 106 Minuten erlegt hatte. Nach dem Match schrumpfte der Kannibale dann wieder zum freundlichen, etwas langweiligen jungen Mann, dem sein Auftritt fast peinlich war: "Er ist einer meiner besten Freunde auf der Tour. Es tut mir leid für ihn", sagte Nadal entschuldigend in Richtung Monaco: "Er ist eigentlich ein sehr guter Spieler mit tollen Resultaten. Nur heute nicht."

Wenn Rafael Nadal in Paris die rote Asche betritt, dann ist selbst der große Roger Federer, dekoriert mit den meisten Grand-Slam-Titeln der Tennis-Geschichte, nur Außenseiter - und zwar deutlich. Bisher war Federer stets chancenlos gewesen, wenn er in Roland Garros auf seinen größten Gegner traf. Fünfmal war dies bislang der Fall. Auch Novak Djokovic, der in Paris sein viertes Major-Turnier in Serie gewinnen könnte, wirkt in diesen Tagen angreifbar und wäre wahrscheinlich leichte Beute für Nadal.

Quelle: ntv.de, sid

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