Keine Chance bei French Open Nadal und Federer stutzen deutsche Nobodys
29.05.2019, 20:08 Uhr
Oscar Otte schlägt sich tapfer gegen einen Roger Federer, der gar nicht wusste, wie der junge Deutsche spielt.
(Foto: REUTERS)
Das ist eine Nummer zu groß: Gegen die Tennis-Superstars Roger Federer und Rafael Nadal haben die Deutschen Yannick Maden und Oscar Otte bei den French Open nicht den Hauch einer Chance. Bitter ist allerdings das Aus von Philipp Kohlschreiber gegen die Nummer 252 der Weltrangliste.
Sie wehrten sich, so gut es ging, doch dass Oscar Otte und Yannick Maden am Ende keine Chancen haben würden gegen Roger Federer und Rafael Nadal, das war zu erwarten. Aber vor allem der 25 Jahre alte Kölner Otte zeigte bei den French Open in Paris eine äußerst beherzte Leistung: Beim 4:6, 3:6, 4:6 vor großer Kulisse auf dem Hauptplatz "Philippe Chatrier" brachte er Grand-Slam-Rekordsieger Federer einige Male doch in arge Verlegenheit.
Während Philipp Kohlschreiber unerwartet das Altherren-Duell gegen den Franzosen Nicolas Mahut glatt in drei Sätzen verlor, gefiel Otte gegen Maestro Federer mit Unbekümmertheit. "Ich kannte sein Spiel überhaupt nicht", sagte der Schweizer nach dem unterhaltsamen Match und ergänzte noch ein wenig außer Atem: "Da kommt plötzlich einer aus der Quali, den du überhaupt nicht kennst. Es war sehr kompliziert, ich bin sehr erleichtert."
Otte, nur die Nummer 144 der Weltrangliste, spielte mutig nach vorne und bekannte danach: "Ich war überrascht, dass ich mir nicht in die Hose geschissen habe." Der ganze Tag, ergänzte er aufgekratzt, "war unglaublich, einfach nur Wahnsinn". Nach 1:36 Stunden war das für Otte größte Match seiner Karriere beendet, mit der Leistung war er zurecht "mehr als zufrieden", wie Maden darf er sich mit dem bemerkenswerten Preisgeld in Höhe von 87.000 Euro trösten.
2:09 Stunden gegen Nadal
Sandplatzkönig Nadal räumte derweil auf dem Weg zur Titelverteidigung in Paris auch den zweiten deutschen Qualifikanten ohne Mühe beiseite. Der Spanier besiegte den Stuttgarter Yannick Maden mit 6:1, 6:2, 6:4. "Dass er besser war, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren", sagte Maden nach dem "größten Match meiner Karriere". Nadal hatte in Runde eins schon den Karlsruher Qualifikanten Yannick Hanfmann mit 6:2, 6:1, 6:3 bezwungen. Maden, der beim dritten Anlauf erstmals die zweite Runde eines Grand Slams erreicht hatte, wehrte sich gegen den elfmaligen Turniersieger Nadal ebenso wie danach Otte gegen Federer nach Kräften. Immerhin stand er 2:09 Stunden auf dem Court Suzanne Lenglen, wo er hin und wieder auch angefeuert wurde. Hanfmann war es in der ersten Runde gelungen, Nadal für 1:57 Stunden zu beschäftigen. Deshalb war Maden auch nicht unzufrieden: "Das war jetzt nicht so schlecht."
Schlecht war dagegen Kohlschreiber. Gegen Mahut traf er phasenweise keinen Ball. Dabei steht Mahut in der Weltrangliste nur noch auf Rang 252, er startete mit einer Wild Card in Roland Garros. Kohlschreiber hatte zuletzt 2014 die dritte Runde der French Open erreicht.
Von den zehn gestarteten deutschen Männern sind damit nur noch Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff im Turnier. Beide bestreiten ihre Zweitrunden-Matches am Donnerstag.
Quelle: ntv.de, Thomas Häberlein, sid