Rivalinnen lassen sie liegenNathalie Armbruster bricht plötzlich zusammen und rennt noch ins Ziel

Schrecksekunden in der Nordischen Kombination: Deutschlands Top-Talent Nathalie Armbruster bricht auf der Strecke zusammen und bleibt kurz reglos liegen. Hilfe bekommt sie nicht. Das Rennen setzt sie aber fort.
Im Ziel wird Nathalie Armbruster von einem Betreuer umsorgt. Deutschlands beste Kombiniererin bekommt ein zuckerhaltiges Getränk, um ihren Kreislauf wieder in Gang zu bringen. Als 13. hatte sie das Ziel beim Weltcup in Ramsau erreicht. Und das, obwohl sie auf der Laufstrecke zusammengebrochen war.
Bei Kilometer 3,2 konnte die 19-Jährige das Tempo ihrer Konkurrentinnen in der Nordischen Kombination nicht mehr halten, ließ erst abreißen und fiel dann kurz vor der Zeitnahme in den Schnee. Sie brach einfach an einem Hügel zusammen, nach einem kontrollierten Hinfallen sah das nicht aus. Eine erschreckende Szene, die noch erschreckender wurde.
Denn obwohl Armbruster beim Massenstart-Rennen plötzlich im Schnee lag, sich kurz gar nicht und dann nur mühsam bewegen konnte, kam ihr weder ein Betreuer zur Hilfe noch unternahmen ihre folgenden Rivalinnen einen Versuch, der Deutschen zu helfen. Die berappelte sich dann tatsächlich nach ein paar Sekunden, stand wieder auf und setzte das Rennen fort. Dass sie mit einem Rückstand von 1:30 Minute noch 13. wird, ist angesichts der bizarren Bilder unglaublich.
Was genau der Deutschen passiert ist, ist vorerst unklar. Bei Eurosport wurde gemutmaßt, dass sie womöglich kurz das Bewusstsein verloren habe, womöglich aus Überanstrengung. Der Deutsche Skiverband sprach später von "Kreislaufproblemen", Armbruster gehe es "soweit wieder gut". Den Laufsieg vor dem Springen am Nachmittag sicherte sich übrigens die Norwegerin Ida Marie Hagen vor der Amerikanerin Alexa Brabac und Marte Leinan Lund, ebenfalls aus Norwegen. Beste Deutsche wurde Jenny Nowak auf Rang sieben.