Sport

"Verdächtige Barabhebungen" Neue Indizien gegen Ullrich

In der Doping-Affäre um den früheren Radprofi Jan Ullrich ist die Bonner Staatsanwaltschaft auf "verdächtige Barabhebungen" gestoßen. Demnach soll der Tour-de-France-Sieger von 1997 in den Jahren 2005 und 2006 während seiner Saisonvorbereitungen "Beträge in fünfstelliger Höhe von seinem Schweizer Konto genommen" haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus".

Die Transaktionen sollen in zeitlicher Nähe zu der Medikamenten-Ausgabe liegen, die der spanische Doping-Arzt Eufemiano Fuentes für einen Sportler unter der Codeziffer 1 eingetragen hatte. Die Ermittler vermuten Ullrich hinter dieser Ziffer. Es werde nun geprüft, ob Ullrich die Dienste des Spaniers in bar bezahlte. Um eventuelle Übereinstimmungen feststellen zu können, haben die Bonner Ermittler ihre Schweizer Kollegen um die Herausgabe beschlagnahmter Unterlagen eines Fuentes-Kontos in der Schweiz gebeten.

"Mindestens fünfmal nach Madrid"

Ullrich hat bisher jede Verbindung zu Fuentes abgestritten. Laut "Focus" belegen Reisedokumente, die die Doping-Fahnder beim früheren Ullrich-Betreuer Rudy Pevenage sichergestellt hatten, jedoch das Gegenteil. Beide sollen "mindestens fünfmal nach Madrid geflogen sein". Zudem steht fest, dass im Fuentes-Labor neun Beutel mit Ullrichs Blut eingelagert wurden.

Von Überweisungen an Fuentes hatte die Bonner Staatsanwaltschaft bereits am 13. September berichtet. Zum Jahresbeginn 2004 seien von einem Schweizer Konto Ullrichs 25.000 Euro für Fuentes an die Genfer Filiale der Hongkonger HSBC-Bank transferiert worden.

Anfang 2006 soll es eine weitere Konto-Bewegung zur selben Bank, aber an eine andere Adresse, gegeben haben, die im Detail noch nicht zuzuordnen sei. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ullrich wegen Betruges zum Nachteil seines ehemaligen Arbeitgebers T-Mobile.

Quelle: ntv.de

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