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Einstellung der HöhenmaskeNeues Detail zum Tod von Biathlon-Star Bakken

28.12.2025, 09:14 Uhr
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Sivert Guttorm Bakken befand sich in starker Form. (Foto: picture alliance / NTB)

Biathlon-Profi Sivert Guttorm Bakken stirbt unter noch ungeklärten Umständen im Alter von nur 27 Jahren. Einziges Detail: Der Sportler trug zum Zeitpunkt seines Todes eine Höhenmaske. Zu der verkündet eine norwegische Zeitung eine erschreckende Vermutung.

Am Dienstag gaben der norwegische Verband und die Internationale Biathlon-Union (IBU) bekannt, dass der Top-Skijäger Sivert Guttorm Bakken im Alter von nur 27 Jahren verstorben ist. Nachdem zuletzt bereits bekannt geworden war, dass der Norweger mit einer Höhenmaske aufgefunden worden ist, sind nun neue Details zu dem tödlichen Unglück ans Licht gekommen.

Die norwegische Tageszeitung "VG" vermeldet mit Verweis auf "mehrere mit der Angelegenheit vertraute, unabhängige Quellen", dass die bei Bakken gefundene Höhenmaske auf eine Höhe von 7000 Metern über dem Meeresspiegel eingestellt war. Dies bedeutet, dass die Luft, die der Athlet durch die Maske einatmete, nur einen sehr geringen Anteil an Sauerstoff enthielt. Nahe der 7000 Meter Höhe beginnt im Bergsteigen die kritische Zone, wenig später tritt der Mensch in die "Todeszone" ein, in der ein längerer Aufenthalt tödlich ist. Sportler halten ihre Höhentrainingslager in der Regel in Höhen von um 3000 Meter ab.

Die der Zeitung zugetragenen Informationen habe "VG" nach eigenen Angaben umgehend an die Elden Advokatfirma AS weitergeleitet. Die Anwaltskanzlei war von der Familie des verstorbenen Biathleten mit der Untersuchung des Vorfalls beauftragt worden. Rechtsbeistand Bernt Heiberg verwies in einer Antwort auf die laufenden Ermittlungen.

"Chaotischer Moment"

"Es ist noch zu früh, um sich dazu zu äußern. Die italienische Polizei hat routinemäßig Gegenstände und Ausrüstung aus dem Zimmer beschlagnahmt und wird dies weiter untersuchen", teilte dieser der Zeitung mit: "Sobald wir Zugang zu den Polizeidokumenten und dem Bericht der vorläufigen forensischen Untersuchung haben, werden wir uns dazu äußern, da es sich um etwas handelt, das die Ermittlungen aufdecken konnten."

Laut "VG" sei noch unklar, ob Bakken die Maske selbst auf die enorme Höhe eingestellt hat. Demnach konnte bislang nicht festgestellt werden, ob die geringe Sauerstoff-Zufuhr auch zum Zeitpunkt von Bakkens Tod galt. Es gebe auch eine alternative Variante, schreibt "VG". Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Ersthelfer möglicherweise nach dem Tod versehentlich an der Höhenmaske des Norwegers etwas veränderten. Ein "chaotischer Moment", dem einstigen Supertalent das Leben zu retten, könne dazu geführt haben, "dass die Einstellungen der Höhe angepasst wurden". Anzeichen dafür, dass "eine strafbare Handlung" vorliegt, besteht weiterhin nicht.

"Tod ist unfassbar"

Die Autopsie Bakkens, dessen Karriere kurz nach seinem ersten Weltcupsieg 2022 wegen einer Herzmuskelentzündung für längere Zeit ausgebremst wurde, wird über die Weihnachtstage in Italien durchgeführt. "Es ist nicht zu erwarten, dass den Medien weitere Informationen über den Todesfall gegeben werden, bevor der vorläufige Bericht der gerichtsmedizinischen Untersuchungen Anfang nächster Woche vorliegt", teilt die Anwaltskanzlei Elden mit.

Der Tod Bakkens löste in der Biathlon-Welt große Betroffenheit aus. "Sein Tod in so jungen Jahren ist unfassbar", sagte IBU-Präsident Olle Dahlin. Der norwegische Rekordweltmeister Johannes Thingnes Bø nannte ihn "eines der größten Talente in der Geschichte des norwegischen Biathlons".

Quelle: ntv.de, ter/sport.de

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