"Steck das auch noch weg" Neureuther pausiert drei Monate
05.03.2007, 14:44 UhrAuf dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere wurde Felix Neureuther einmal mehr von einer Verletzung gestoppt, doch der Hoffnungsträger der deutschen Skiherren lässt sich nicht entmutigen. "Ich hatte schon so viele gesundheitliche Probleme. Ich steck das auch noch weg", sagte der 22-Jährige Partenkirchener. Statt wie ursprünglich gehofft in sechs, darf der Teamweltmeister von 2005 erst in zwölf Wochen wieder mit dem Ski-Training beginnen.
Deutschlands führender Schulter-Spezialist Professor Ernst Wiedemann nahm die anderthalbstündige athroskopische OP in Neureuthers linkem Schultergelenk vor. Der Teamweltmeister von 2005 verpasst damit das alpine Weltcup-Finale Mitte des Monats in Lenzerheide (Schweiz) und tröstet sich schon selbst: "Es ist immer noch besser, am Saisonende auszufallen, als am Anfang." Neureuther hatte sich bei einem Sturz während des Weltcup-Slaloms im slowenischen Kranjska Gora die Schulter ausgekugelt.
Cheftrainer Werner Margreiter steht beim Weltcup-Finale damit wohl ohne deutschen Starter da, denn Alois Vogl (Zwiesel) verpasste die Qualifikation und für Stephan Keppler (Ebingen) wird diese sehr schwierig. "Es bleibt nicht viel Zeit zum Jammern, das bringt eh nichts", sagte der Österreicher.
Anders als in den Vorjahren fuhr Felix Neureuther dank der ersten verletzungsfreien Vorbereitung seit vielen Jahren in bester körperlicher Verfassung und entsprechend stabil. Anfang Dezember erreichte er in Beaver Creek/USA als Dritter erstmals einen Podestplatz, vor einer guten Woche fuhr er auf seinem Hausberg in Garmisch-Partenkirchen sogar auf Platz zwei. Als Lohn für seine konstanten Leistungen, die nur von seinem Ausscheiden beim WM-Slalom getrübt wurden, durfte der Sohn von Rosi Mittermaier und Christian Neureuther sogar in der ersten Startgruppe antreten.
Immer wieder hatte sich der Zollwachtmeister von gesundheitlichen Rückschlägen erholen müssen. Vom Bandscheibenvorfall über diverse Knochenbrüche und Gehirnerschütterungen bis hin zu einer Herzbeutelentzündung musste der junge Körper schon einiges mitmachen. Doch selbst diese für einen Sportler kritische Phase weckte Neureuthers Kämpferherz. "Ich will so schnell wie möglich mit der Reha beginnen", sagte er. Der Seele des Rekonvaleszenten soll beim Heilungsverlauf auch seine Leibspeise helfen: Mutter Rosis vielgerühmte Dampfnudeln.
Marc Zeilhofer, dpa
Von Marc Zeilhofer, dpa
Quelle: ntv.de