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"Übermensch" Ligety siegt erneut Neureuther scheitert hauchdünn

Die Winzigkeit von 0,04 Sekunden fehlt Felix Neureuther im Riesenslalom von Kranjska Gora zum großen Glück. Das ist nicht der Sieg, den sich "Übermensch" Ted Ligety sichert, sondern der Podestplatz. Der geht letztlich nach Frankreich.

Felix Neureuther präsentierte sich in Kranjska Gora stark wie selten, verpasste aber sein zweites Riesenslalom-Podest.

Felix Neureuther präsentierte sich in Kranjska Gora stark wie selten, verpasste aber sein zweites Riesenslalom-Podest.

(Foto: dpa)

Felix Neureuther wusste nicht recht, ob er lachen oder sich ärgern sollte. Platz vier beim Weltcup-Riesenslalom in Kranjska Gora/Slowenien war klasse - aber dem 28 Jahre alten Partenkirchner fehlten eben nur 0,04 Sekunden auf die zweite "Stockerl"-Platzierung seiner Karriere im Riesenslalom. "Schade", fand er es, dass der Franzose Alexis Pinturault beim Sieg des überragenden "Riesen"-Fahrers Ted Ligety diesen Hauch schneller war als er, aber dann entschied er sich doch fürs Lachen.

"Der vierte Platz ist schon total in Ordnung", meinte Neureuther, denn die Verhältnisse auf der anspruchsvollen Piste Podkoren3 waren schwierig. "Die Piste war sehr unruhig, die Sicht schlecht, damit musste man erstmal zurechtkommen", sagte Neureuther. Es gelang ihm recht gut, obwohl er im Finale noch einen Platz einbüßte.

Dopfer stürzt schon wieder

Schlimmer erging es Neureuthers Teamkollegen Fritz Dopfer. Der Garmischer, Siebter nach dem ersten Lauf, raste im zweiten in ein Tor und verlor neben seiner Skibrille auch die Kontrolle über die Ski. Dopfer stürzte auf den Rücken und in ein Fangnetz, konnte sich aber bald aufrichten und blieb allem Anschein nach unverletzt. Für Dopfer war es nach dem Sturz in Garmisch-Partenkirchen, bei dem er eine Schienbeinprellung erlitten hatte, der zweite Ausfall binnen zwei Wochen.

Ted Ligety siegte bereits zum fünften Mal in Slowenien.

Ted Ligety siegte bereits zum fünften Mal in Slowenien.

(Foto: REUTERS)

Neureuther hatte derweil mit der Rolle des fairen Gratulanten keine Probleme. "Ted? Wahnsinn! Er ist der absolute Übermensch im Riesenslalom", sagte er über Kumpel Ligety. Der Weltmeister feierte seinen fünften Sieg im siebten Saisonrennen und sicherte sich zum vierten Mal (nach 2008, 2010, 2011) die kleine Kristallkugel für den Disziplinbesten im "Riesen".

Hirscher baut Führung aus

Außerdem schloss er mit seinem fünften Erfolg in Kranjska Gora zu Rekordhalter Alberto Tomba (Italien) auf. 0,45 Sekunden lag Ligety vor dem Österreicher Marcel Hirscher, 0,77 Sekunden vor Pinturault. Hirscher baute seinen Vorsprung im Gesamtweltcup auf den Norweger Aksel Lund Svindal fünf Rennen vor Saisonschluss auf 69 Punkte aus. "Marcel ist unglaublich stabil und sehr schnell. Aber es ist noch nicht vorbei", sagte Svindal, der Sechster wurde.

Bester Deutscher in der Gesamtwertung ist Neureuther als Vierter, 61 Punkte hinter dem Dritten Ligety. "Ich will Rang drei unbedingt verteidigen", sagte Ligety, "aber Felix ist unglaublich." Um eine Chance zu haben, als erst zweiter Deutscher nach Markus Wasmeier (Dritter 1986 und 1987) unter die Top drei Allrounder zu kommen, müsse er beim Slalom am Sonntag "wirklich perfekt fahren", entgegnete Neureuther. Beim Weltcup-Finale in der kommenden Woche in Lenzerheide/Schweiz stehen dann je ein weiterer Riesenslalom und Slalom an. Der "Stockerl"-Platz im Gesamtweltcup würde Felix Neureuther wohl mehr als nur ein Lachen entlocken.

Quelle: ntv.de, sid

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