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Der Schatten der Väter fährt mit Next Generation: Lauda, Ludwig, Stuck

Sie sind schnell, sie sind ehrgeizig und sie haben berühmte Nachnamen. Mathias Lauda, Luca Ludwig sowie Johannes und Ferdinand Stuck wollen als Söhne lebender Rennsport-Legenden ihrerseits die Pisten erobern. Doch der Druck ist gewaltig, denn der lange Schatten der Väter fährt immer mit.

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(Foto: REUTERS)

Ein echter Spätstarter ist Mathias Lauda, der erst mit 20 Jahren in einer Formel-3-Serie in England seine Karriere begann. "Als Teenager hatte ich eine Leidenschaft für Motocross", erzählt der Sohn des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda, der vom Vater nie unterstützt wurde: "Er war immer gegen eine Rennsportlaufbahn."

Familienbande Lauda: Wie der Vater so der Sohn.

Familienbande Lauda: Wie der Vater so der Sohn.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Deshalb verschwieg der heute 28-Jährige einst seine erste Testfahrt in einem Ford Puma in Brünn. Mit dem Einstieg in die Formel 3 gab es dann aber keine Geheimhaltung mehr im Hause Lauda, der Vater konnte keinen Widerstand mehr leisten. "Ich kann ihm Türen öffnen, aber aushandeln und umsetzen muss er alles selbst", sagt der 60 Jahre alte Lauda senior.

Inzwischen hat Mathias seinen Weg gemacht, seit 2006 ist er bei Mercedes eine feste Größe in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Sein bislang bestes DTM-Ergebnis ist ein sechster Platz 2007 in Barcelona.

"König" Ludwig ist stolz Sohn Luca

Auch Luca Ludwig weiß, was es heißt, Sohn eines Rennsport-Idols zu sein. "Der Name hat am Anfang ganz sicher geholfen, aber mir wird nichts geschenkt. Vielleicht muss ich sogar mehr leisten als andere Nachwuchsfahrer", sagt der 20-Jährige. Vater Klaus Ludwig ist der "Tourenwagen-König", der drei DTM-Titel eingefahren und auch die berühmten 24 Stunden von Le Mans dreimal gewonnen hat.

Luca saß bereits mit fünf Jahren im Kart, sagt Ludwig senior und erinnert sich: "Schon damals konnte ich an seiner Linienwahl sehen, was er drauf hat." Bei vielen gemeinsamen Runden auf der Nürburgring-Nordschleife machte Luca seine "Grundausbildung" zum Rennfahrer. "König" Ludwig ist stolz auf seinen Sohn. "Er hat im Vergleich zu meinem Karrierestart sicher mehr Talent," sagt der 59-Jährige.

Klaus Ludwig im kalifornischen Laguna Seca (Archivaufnahme von 1998).

Klaus Ludwig im kalifornischen Laguna Seca (Archivaufnahme von 1998).

(Foto: picture-alliance / dpa)

Ludwig junior studiert seit 2008 in Bonn Rechtswissenschaften. Er gilt als eine der größten deutschen Hoffnungen im Rennwagen mit Dach. Schon bei seinem ersten Start am 11. Oktober 2008 feierte er gemeinsam mit seinem Vater in einem BMW einen Klassensieg bei der deutschen Langstrecken-Meisterschaft auf der Nordschleife.

Zweimal Stuck

Hans-Joachim Stuck schickt gleich zwei Söhne ins Rennen, Ferdinand (18) und Johannes (22). "Ich freue mich, dass sich beide für Motorsport interessieren, obwohl ich sie nie gepuscht habe. Johannes war ein Späteinsteiger. Sein Bruder wurde dadurch ebenfalls infiziert und deshalb hat viel früher mit dem Rennsport begonnen", sagt der 58-Jährige. Der DTM-Champion und zweimalige Le-Mans-Gewinner ist seit 2008 VW-Repräsentant und Berater.

Für Stuck senior ist die Ausbildung der Söhne allerdings stets wichtiger gewesen als Bestzeiten im Rennauto. Als Ferdinand mal in der Schule nachließ, zog ihn Daddy renntechnisch sofort aus dem Verkehr: "Das passte mir überhaupt nicht, deshalb bekam Ferdi die Rote Karte." Die berufliche Ausbildung sei heutzutage wichtiger denn je: "Das muss man den jungen Leuten immer wieder sagen."

Johannes liebt den US-Rennsport

Den Schulabschluss hat Ferdinand gemacht, derzeit absolviert er eine Ausbildung bei einem Marketing-Unternehmen. Ins Rennauto darf er inzwischen auch wieder. "Ich würde am liebsten im Formelsport eine Karriere starten", sagt der 18-Jährige.

Sein vier Jahre älterer Bruder Johannes absolviert zurzeit an der European University in München ein englisches Diplomstudium. Nebenbei fährt er Rund- und Langstreckenrennen. Johannes liebt den US-Rennsport. Seine Zukunft sieht er daher in der ALMS, LMS oder FIA-GT-WM.

Sein Vater sei zunächst skeptisch gewesen, was die Karriere als Rennfahrer anging, sagt Johannes Stuck. Trotzdem habe er alles in die Wege geleitet: "Für mich war mein Vater erster Ansprechpartner und Berater. Bei den Rennen, die wir gemeinsam bestreiten, ist er für mich mehr als nur ein ganz normaler Teamkollege."

 

 

Quelle: ntv.de, Ralf Loweg, sid

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