Hoffen auf Chris Kaman Nowitzki will nach Peking
21.05.2008, 17:31 UhrDirk Nowitzki streicht sich mit der Hand durch das lange blonde Haar und lächelt. Deutschlands Basketball-Superstar hat nach dem erneuten enttäuschenden Aus mit den Dallas Mavericks in der ersten Playoff-Runde der US-Profiliga NBA seine gute Laune wiedergefunden und steckt voller Tatendrang. "Es war bitter, keine Frage. Aber jetzt hatte ich drei Wochen Pause und das Kribbeln ist wieder da", sagt das "German Wunderkind".
Am 1. Juni erscheint die Biografie über Nowitzki als Buch - doch es gibt noch einige Kapitel, die der 29 Jahre alte Würzburger seiner Karriere hinzufügen möchte. "Ich will noch sechs Jahre auf höchstem Niveau spielen. Ich will unbedingt die Meisterschaft in der NBA gewinnen. Und ich will mit der Nationalmannschaft zu Olympia in Peking", erklärt Nowitzki und lässt keinen Zweifel an seiner ungebrochenen Motivation.
Endlich zu den Olympischen Spielen
Wie jedes Jahr lädt Nowitzki seinen Akku nach der NBA-Saison in der Heimat auf. Frustbewältigung will "Dirkules" zudem mit der Nationalmannschaft betreiben. In seinem dritten Anlauf soll es endlich mit Olympia klappen. "Für Sydney und Athen hat es nicht gereicht. Ich will mir diesen Traum unbedingt erfüllen und nach Peking", sagt Nowitzki, der von einem Boykott der Spiele wegen des Tibet-Konfliktes nichts hält: "Man sollte den Sportlern nicht das aufbürden, was die Politik nicht schafft."
Der Weg nach Peking führt für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) über das Qualifikationsturnier vom 14. bis 20. Juli in Athen. Dort werden die restlichen drei Tickets ausgespielt. Unterstützung könnte die Mannschaft von Nowitzkis NBA-Kollege Chris Kaman bekommen. "Es wäre riesig, wenn es mit seiner Einbürgerung funktionieren würde", meint Nowitzki über den Center der Los Angeles Clippers mit deutschen Vorfahren.
Schwere Aufgabe für Carlisle
Wenn Kaman in der kommenden NBA-Saison wieder Gegner sein wird, hat sich Nowitzki wieder viel vorgenommen. Die Hoffnungen ruhen auch auf den neuen Trainer Rick Carlisle, der die Nachfolge von Avery Johnson angetreten hat. Nowitzki warnt allerdings vor überzogenen Erwartungen: "Ich hoffe, dass uns der neue Coach wieder mehr Spaß bringt. Wir müssen den richtigen Mix aus Spielfreude und Disziplin in der Abwehr finden. Aber es wird eine schwere Aufgabe."
Bis dahin können sich Nowitzki-Fans die Zeit mit seiner Biografie vertreiben, die ab dem 1. Juni unter dem einfachen Namen "Nowitzki" in den Regalen der Buchhändler stehen wird. Ein Teil der Erlöse fließt in die eigene karitative Stiftung des Ausnahme-Basketballers. Zwar gibt Nowitzki in dem Buch auch ein paar private Einblick, "aber es ist jetzt nicht so, dass die Autoren mir bis in die Unterhose gekrabbelt sind."
Von Holger Luhmann, sid
Quelle: ntv.de