Die Gruppenphase ist überstanden Nun das Basketball-Wunder?
10.09.2009, 13:00 UhrDie deutschen Basketballer wollen nach der "schönsten Niederlage" ihrer Karriere nun weiter auftrumpfen: "Das ist ein unglaublicher Erfolg für diese junge Truppe. Wenn es jetzt noch einen Schritt weiterginge, wäre das fast wie das Wunder von Bern", sagte Bundestrainer Dirk Bauermann nach dem Einzug seiner Youngster in die Zwischenrunde der EM in Polen.

Jan Hendrik Jagla war der Mann des Abends: er verwandelte die entscheidenden Körbe gegen Lettland.
(Foto: dpa)
Trotz einer 62:68-Niederlage im letzten Vorrundenspiel am Mittwoch in Danzig gegen Lettland hat die ohne NBA-Star Dirk Nowitzki angetretene Nationalmannschaft die Runde der besten 12 Teams gerade noch erreicht. In Bromberg trifft die stark verjüngte Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB), der vor dem Turnier kaum jemand etwas zugetraut hatte, am Freitag auf Vizeweltmeister Griechenland (18.15 Uhr).
Ein weiterer Sieg könnte schon reichen
Die weiteren Gegner im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale sind Mazedonien (Sonntag 15.45 Uhr) und Kroatien (Dienstag 21.00 Uhr/alle live im DSF). Da die "Bauermänner" neben der 65: 70-Auftakt-Niederlage gegen Frankreich auch den Vorrundensieg gegen Russland (76:73) mitnehmen, könnte ein weiterer Erfolg schon für das Weiterkommen reichen.
"Wir werden alles geben. Wenn die Basketball-Götter weiter auf unserer Seite sind, könnte uns noch ein Sieg gelingen", sagte Bauermann. Allerdings dämpfte der Bundestrainer vor dem schweren Zwischenrunden-Auftakt gegen die noch ungeschlagenen Griechen auch die Erwartungen: "Sie sind ein Medaillenkandidat. Man darf keine Wunderdinge erwarten, schließlich haben wir viel Kraft in den drei Vorrundenspielen gelassen."
Jagla ist der "Held des Tages"
Die Spieler sind allerdings optimistisch und träumen von einer weiteren Überraschung: "Ich denke, das Viertelfinale muss das Ziel sein. Wir können jede Mannschaft schlagen", sagte Jan-Hendrik Jagla. Der Flügelspieler war gegen Lettland in den letzten 13 Sekunden zum "Held des Tages" (Bauermann) avanciert. Mit einem verwandelten Dreier und zwei Freiwürfen verhinderte der 28-Jährige eine höhere Niederlage und damit das EM-Aus.

Auf sie mit Gebrüll: Heiko Schaffartzik am Ball.
(Foto: dpa)
"Das ist ein Wahnsinns-Gefühl. Das war die schönste Niederlage meiner Karriere", sagte der überglückliche Jagla und liebäugelte sogar schon mit einem Platz unter den besten sechs EM-Teams: "Die Qualifikation für die WM 2010 in der Türkei wäre nach einem Viertelfinale das nächste Ziel."
Soweit ist es zwar noch lange nicht, dennoch ist der jungen Mannschaft von Coach Bauermann, in der fünf Spieler 21 Jahre oder jünger sind, nach den bisherigen Leistungen durchaus noch eine Überraschung zuzutrauen. "Alle haben damit gerechnet, dass wir hier kein Spiel gewinnen. Was diese Mannschaft geleistet hat, ist so fantastisch. Es zeigt, dass die Jungen eine große Zukunft haben", sagte Bauermann, der ein Team für das Fernziel Olympia 2012 aufbauen möchte.
Gegen Lettland ließen sich die DBB-Youngster selbst von der harten Spielweise der Balten nicht den Schneid abkaufen. "Das war eine absolute Schlägerei", sagte Jagla mit Blick auf eine blutige Platzwunde von Center Patrick Femerling und einen zertrümmerten Backenzahn von Steffen Hamann. Der Berliner Aufbauspieler hatte nach dem umkämpften Spiel vom lettischen 135-Kilo-Koloss Kaspars Kambala den Ellbogen ins Gesicht gerammt bekommen. Dennoch soll sein Einsatz gegen die Griechen nicht gefährdet sein.
Basketball-Europameisterschaft: Zwischenrunde
Gruppe E, in Bydgoszcz
Freitag, 11. September
Russland - Kroatien 15.45 Uhr
Deutschland - Griechenland 18.45 Uhr
Frankreich - Mazedonien 21.00 Uhr
Sonntag, 13. September
Mazedonien - Deutschland 15.45
Griechenland - Russland 18.15
Kroatien - Frankreich 21.00
Dienstag, 15. September
Russland - Mazedonien 15.45
Frankreich - Griechenland 18.15
Deutschland - Kroatien 21.00
1. Griechenland | 2 | 162:122 | 4 |
2. Frankreich | 2 | 139:129 | 4 |
3. Kroatien | 2 | 149:147 | 3 |
4. Deutschland | 2 | 141:143 | 3 |
5. Russland | 2 | 137:145 | 2 |
6. Mazedonien | 2 | 125:167 | 2 |
Gruppe F, in Lodz
Samstag, 12. September
Türkei - Spanien 15.45
Polen - Serbien 18.15
Litauen - Slowenien 21.00
Montag, 14. September
Spanien - Litauen 15.45
Slowenien - Polen 18.15
Serbien - Türkei 21.00
Mittwoch, 16. September
Litauen - Serbien 15.45
Polen - Spanien 18.15
Türkei - Slowenien 21.00
1. Türkei | 2 | 171:145 | 4 |
2. Slowenien | 2 | 164:159 | 3 |
3. Serbien | 2 | 135:137 | 3 |
4. Spanien | 2 | 147:150 | 3 |
5. Polen | 2 | 155:162 | 3 |
6. Litauen | 2 | 151:170 | 2 |
Ergebnisse der Gruppenphase
Gruppe A, in Posen
Montag, 7. September
Mazedonien - Griechenland 54:86 (28:52)
Kroatien - Israel 86:79 (42:37)
Dienstag, 8. September
Israel - Mazedonien 79:82 (39:40)
Griechenland - Kroatien 76:68 (52:31)
Mittwoch, 9. September
Mazedonien - Kroatien 71:81 (48:34)
Israel - Griechenland 80:106 (42:56)
1. Griechenland | 3 | 268:202 | 6 |
2. Kroatien | 3 | 235:226 | 5 |
3. Mazedonien | 3 | 207:246 | 4 |
4. Israel | 3 | 238:274 | 3 |
Gruppe B, in Danzig
Montag, 7. September
Russland - Lettland 81:68 (39:36)
Frankreich - Deutschland 70:65 (33:37)
Dienstag, 8. September
Deutschland - Russland 76:73 (45:31)
Lettland - Frankreich 51:60 (21:16)
Mittwoch, 9. September
Russland - Frankreich 64:69 (35:34)
Deutschland - Lettland 62:68 (29:37)
1. Frankreich | 3 | 199:180 | 6 |
2. Russland | 3 | 218:213 | 4 |
3. Deutschland | 3 | 203:211 | 4 |
4. Lettland | 3 | 187:203 | 4 |
Gruppe C, in Warschau
Montag, 7. September
Großbritannien - Slowenien 59:72 (35:37)
Serbien - Spanien 66:57 (38:23)
Dienstag, 8. September
Slowenien - Serbien 80:69 (39:29)
Spanien - Großbritannien 84:76 (44:35)
Mittwoch, 9. September
Spanien - Slowenien 90:84 (78:78, 43:35) n.V.
Großbritannien - Serbien 21.15 Uhr
1. Slowenien | 3 | 236:218 | 5 |
2. Spanien | 3 | 231:226 | 5 |
3. Serbien | 2 | 135:137 | 3 |
4. Großbritannien | 2 | 135:156 | 2 |
Gruppe D, in Breslau
Montag, 7. September
Polen - Bulgarien 90:78 (52:37)
Türkei - Litauen 84:76 (39:39)
Dienstag, 8. September
Litauen - Polen 75:86 (32:42)
Bulgarien - Türkei 66:94 (28:53)
Mittwoch, 9. September
Polen - Türkei 69:87 (34:45)
Litauen - Bulgarien 21.15 Uhr
1. Türkei | 3 | 265:211 | 6 |
2. Polen | 3 | 245:240 | 5 |
3. Litauen | 2 | 151:170 | 2 |
4. Bulgarien | 2 | 144:184 | 2 |
Quelle: ntv.de, Benjamin Siebert, sid