Bei Olympia fehlen große Namen Ohne Fans hat Kyrgios keine Lust auf Tokio
09.07.2021, 10:48 Uhr
Kyrgios reist also nicht nach Tokio.
(Foto: imago images/Icon SMI)
Ohne Fans, ohne mich: So lässt sich die Reaktion von Nick Kyrgios auf die Nachricht deuten, dass die Olympischen Spiele vor leeren Rängen stattfinden. Der allerdings ohnehin angeschlagene Tennisprofi ist der nächste prominente Spieler, der seinen Verzicht erklärt.
Australiens Tennisstar Nick Kyrgios hat seine Teilnahme an den Olympischen Spielen abgesagt. Das am Donnerstag verhängte Zuschauerverbot sei bei seiner Entscheidung ein wichtiger Faktor, sagte der Australier. Zuletzt hatte Kyrgios, der sich in der vergangenen Woche während des Wimbledon-Turniers verletzt hatte, bereits Zweifel geäußert. "Der Gedanke, vor leeren Stadien zu spielen, passt einfach nicht zu mir. Das hat er nie", schrieb er in den sozialen Medien: "Ich möchte einem gesunden australischen Athleten, der bereit ist, das Land zu repräsentieren, die Gelegenheit nicht nehmen."
Kyrgios ist damit der nächste große Name in einer prominenten Liste von Absage für das Tennisturnier von Tokio. Der spanische Grand-Slam-Rekordchampion Rafael Nadal hatte bereits nach den French Open seinen Verzicht erklärt und fehlte auch beim Rasenklassiker in Wimbledon. Begründet hatte der 35-Jährige dies mit der fehlenden Zeit zur Regeneration und dem Vorhaben, für den kurzfristigen Erfolg nicht mittel- und langfristig seine Gesundheit zu riskieren. Nadal hatte 2008 in Peking Gold gewonnen.
Auch Dominic Thiem, immerhin Sieger der US Open des vergangenen Jahres, fehlt in Tokio. Der Österreicher priorisiert die Vorbereitung auf die Titelverteidigung in New York und verkündete jüngst, er "fühlt sich nicht bereit, meine beste Leistung" bei Olympia zeigen zu können. Auch Denis Shapovalov aus Kanada reist nicht nach Japan. Seine Worte: "Aufgrund der aktuellen Situation haben mein Team und ich entschieden, dass dies die beste Entscheidung für die Sicherheit aller ist."
Serena Williams dagegen hielt sich bedeckt, was die Gründe für ihren Verzicht angeht. "Es gibt einige Gründe für diese Entscheidung, aber heute möchte ich darauf nicht eingehen. Vielleicht an einem anderen Tag", so die 39-Jährige. Die Rumänin Simona Halep, vor Wimbledon Nummer drei der Weltrangliste, fehlt verletzungsbedingt ebenso wie die Doppel-Olympiasieger von 2008 und drei Grand-Slam-Gewinner Stan Wawrinka aus der Schweiz.
Noch unsicher über seinen Start in Tokio ist Wawrinkas damaliger Partner Roger Federer. Der 39-Jährige war in Wimbledon zwar ins Viertelfinale eingezogen, dort aber mit einer deutlichen Niederlage und ohne Satzgewinn gescheitert. Ihren Willen, anzutreten, hat Angelique Kerber als Nummer eins der deutschen Frauen zwar bereits bekundet, nach elf Matches in den vergangenen drei Wochen erbat aber auch sie sich etwas Zeit zum Überlegen. 2016 in Rio de Janeiro hatte sie Silber im Einzel geholt.
Quelle: ntv.de, tsi/sid