Sport

Zeremonie gestört Olympia-Feuer für Peking

n Griechenland ist das Olympische Feuer für die Spiele in Peking entfacht worden. Trotz eines starken Sicherheitsaufgebots gelang es drei pro-tibetischen Aktivisten, die Zeremonie in der antiken Stätte von Olympia kurz zu stören. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) schloss einen Boykott der Olympischen Spiele in Peking wegen der Niederschlagung der antichinesischen Unruhen in Tibet aus. Am Vortag hatte das Internationale Olympischen Komitee (IOC) erklärt, es verfolge die Ereignisse in Tibet mit großer Sorge.

Kurz vor der Entfachung des Feuers rief ein Demonstrant antichinesische Parolen. Mit einer dunklen Flagge, auf der die Olympischen Ringe als Handschellen abgebildet waren, rannte er hinter das Podium, wo der Präsident des chinesischen Organisationskomitees BOCOG, Liu Qi, gerade seine Rede hielt. Zwei andere Demonstranten liefen ebenfalls durchs Stadion. Polizisten führten sie ab.

Die Flamme wurde trotz des teilweise bewölkten Himmels mit einem Hohlspiegel und mit Hilfe der Sonnenstrahlen entzündet. "Wir schicken heute die Nachricht des Olympischen Waffenstillstandes", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge bei der Feier. Nach einem Fackellauf durch Griechenland wird das Olympische Feuer am 30. März in Athen an die chinesischen Organisatoren übergeben. Die Flamme wird am 31. März in Peking eintreffen. Die Spiele finden vom 8. bis zum 24. August statt.

Mit einem massiven Militäraufgebot, einer Verhaftungswelle und Propagandakampagne hat China die Unruhen der Tibeter unterdessen weitgehend niedergewalzt. Nur vereinzelt flammten am Wochenende noch Proteste gegen die chinesische Fremdherrschaft auf.

IOC-Chef Rogge hatte die Vergabe der Olympischen Spiele an China am Sonntag verteidigt und sich zu den blutigen Unruhen in Tibet geäußert. China werde sich wandeln, indem es sich dem Blick von 25.000 Medien öffnen werde, sagte Rogge. Exiltibeter hatten zuvor bereits Protestaktionen während des 137.000 Kilometer langen Weges des Olympischen Feuers um die Welt angekündigt.

IOC hält am Fackellauf durch Tibet fest

Chinesische Bergsteiger hatten angekündigt, die olympische Fackel trotz der Unruhen in Tibet auf den Gipfel des Mount Everests bringen zu wollen. "Wir sind bereit für die Herausforderung. Die Unruhen in Lhasa werden unseren Plan nicht ändern", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua den 29 Jahre alten Bergsteiger Pemba Dondrup. Der Athlet mit tibetischer Herkunft sei gerade erst von einem Training für den für Mai geplanten Aufstieg auf den mit 8848 Metern höchsten Berg der Welt zurückgekehrt. Auch nach Angaben der Olympia-Organisatoren in Peking werden die Vorgänge in Tibet den olympischen Fackellauf nicht beeinträchtigen.

In Tibets Hauptstadt Lhasa waren jüngst Proteste gegen die chinesische Herrschaft in Gewalt umgeschlagen. Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstands drängten Menschenrechtsgruppen das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf eine harte Haltung gegenüber China. Das IOC hält aber am Fackellauf durch Tibet fest. Präsident Rogge erklärte, er glaube fest daran, dass die Spiele zu einem Wandel in China beitragen werden.

Quelle: ntv.de

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