Formel 1 Politiker wollen Spa retten
29.10.2002, 16:24 UhrBelgische Politiker wollen das Formel-1-Rennen von Spa retten. Dafür müsste jedoch das Tabakwerbeverbot für den ursprünglich am 31. August 2003 geplanten Großen Preis von Belgien gelockert werden.
Bernie Ecclestone zeigte sich allerdings für 2003 skeptisch. „Ich glaube, dass die Regierung dort überzeugt ist, dass die Gesetze im nächsten Jahr geändert werden. Dann kann Spa 2004 wieder im Kalender dabei sein", erklärte der Formel-1-Boss.
Zuvor hatte die Formel-1-Kommission auf einer Sitzung in London beschlossen, wegen der vorgezogenen Einführung des Tabakwerbeverbotes Spa aus dem Rennkalender zu streichen, womit sich die Anzahl der Rennen von 17 auf 16 vermindert.
„Dass Spa aus dem Kalender gestrichen wird, finde ich natürlich traurig, weil ich mit dieser Strecke viele schöne Erinnerungen verbinde", meinte Michael Schumacher. Der Kerpener hatte hier 1991 seine einmalige Karriere begonnen und konnte seitem sechsmal den Großen Preis von Belgien gewinnen.
Doch nicht nur auf den Ardennenkurs muss der fünfmalige Weltmeister verzichten. Ferrari wird zudem künftig keine zumindest offizielle Gelegenheit mehr haben, mittels Teamorder die Rennen nach Belieben zu gestalten. Diese ist von nun an verboten.
Darüber hinaus soll ein neues Punkteschema eingeführt werden, nach dem die besten acht statt bisher sechs Fahrer Zähler für die WM-Wertung bekommen (10-8-6-5-4-3-2-1). Außerdem wird die Qualifikation am Freitag und Samstag in zwei Durchgängen stattfinden, wobei die Autos jeweils einzeln auf die Strecke sollen.
Jedes Team darf individuell bei jedem Rennwochenende außerdem nur noch mit zwei verschiedenen Arten von Trockenreifen und einem Typ Regenreifen beliefert werden. Bislang hatten die Reifenhersteller für alle Teams insgesamt nur zwei Mischungen zur Auswahl. Pro Rennwochenende dürfen weiterhin maximal zehn Reifensätze pro Team verbraucht werden.
Die Entscheidungen der Formel-1-Kommission müssen in jedem Fall noch vom FIA-World-Council bestätigt werden, das am 12. Dezember tagen soll. Dem Gremium gehören Ecclestone, Mosley und 40 Vertreter nationaler Automobilclubs an. Für eine Zustimmung reicht dort eine einfache Mehrheit. Das Council kann allerdings Beschlüsse ablehnen oder zur Bearbeitung an die Formel-1-Kommission zurückgeben.
Quelle: ntv.de