"Bad Boy" kommt in Klitschkos Kabine Povetkin setzt auf Provokateur Chisora
02.10.2013, 12:28 Uhr
"Staredown" mit Schmackes: Chisora verteilt eine verfrühte Backpfeife an Klitschko.
(Foto: imago sportfotodienst)
Am Samstag steigt der "Machtkampf in Moskau" zwischen Wladimir Klitschko und Alexander Povetkin. Der Russe startet schon die Psycho-Spielchen: Als Kabinen-Beaobachter nominiert er Dereck Chisora, an den Klitschko schlechte Erinnerungen hat.
Noch ganz brav: Klitschko und Povetkin bei der Präsentation der WM-Gürtel.
(Foto: imago sportfotodienst)
Für Wladimir Klitschko kommt es am Samstag vor dem WBA-WM-Kampf gegen Alexander Povetkin zu einem unangenehmen Wiedersehen mit Dereck Chisora. Der britische Boxer ist Gast von Alexander Povetkin. Doch damit nicht genug: Dr. Steelhammer muss den "Bad Boy"‘ vor dem Fight gegen seinen russischen Gegner ins Allerheiligste lassen – in die Kabine. Das Team von Povektkin schickt Chisora als obligatorischen Beobachter, wenn vor dem Einzug in die Halle Klitschkos Fäuste bandagiert werden. "Ich freue mich, die Klitschkos nach so langer Zeit wieder zu sehen", teilte Chisora bei Facebook mit.
Das Vergnügen dürfte recht einseitig sein. Denn mit dem 29-Jährigen Schwergewichtsboxer haben die Klitschkos bislang nur schlechte Erfahrungen gemacht. Vor dem WM-Kampf gegen Vitali Klitschko in der Münchner Olympiahalle im Februar des vergangenen Jahres hatte Chisora die Klitschkos auf übelste Weise provoziert. Zum Wiegen der Kämpfer erschien er vermummt mit einem Union Jack. Beim anschließenden Staredown verpasste Chisora Gegner Vitali eine schallende Ohrfeige. Der war von der Aktion so überrascht, dass ein vorzeitiges Gefecht gerade noch so vermieden werden konnte.
Am Kampfabend legte der Brite nochmal nach. Erst ließ er sich in seiner Umkleidekabine so viel Zeit, dass der Kampf fast eine halbe Stunde später begann. Und im Ring spuckte er Wladimir einen ordentlichen Schluck Wasser ins Gesicht.
"Menschlich kein Respekt vor Chisora"
Die Rechnung für sein ungebührliches Verhalten bekam Chisora von Dr. Eisenfaust im Ring präsentiert. Nach 12 Runden verteidigte Vitali seinen WBC-WM-Gürtel mit einem einstimmigen Punkt-Sieg. Allerdings lieferte sein Kontrahent einen großen Kampf und heimste dafür viel Lob ein.
"Sportlich hat Chisora eine gute Leistung gezeigt. Aber menschlich habe ich keinen Respekt vor ihm", sagte Vitali nach seinem Erfolg. Auf der Pressekonferenz nach dem Fight brachte Chisora das Fass dann aber zum Überlaufen. Nach vielen verbalen Provokationen lieferte er sich mit seinem Landsmann David Haye eine Schlägerei, die eine weltweite Aufmerksamkeit erlangte.
Außer Chisoras Nominierung als Klitschko-Beobachter gibt es aber eine weitere Unwägsamkeit, mit der sich Wladimir Klitschko beim "Machtkampf in Moskau" auseinandersetzen muss. Die Doping-Kontrolle der Athleten wird in Moskau von unterschiedlichen Agenturen durchgeführt. Der Ukrainer wird wie üblich vom Bund Deutscher Berufsboxer und der NADA (Nationale Anti-Doping Agentur) überwacht. Der Russe vom Russischen Verband und der Rusada. Im Normalfall wäre nur der gastgebende Verband die Kontrollinstanz, doch die Klitschkos vertrauen nur den deutschen Ärzten.
Quelle: ntv.de, sport.de