Sport

Von Kamerateam angestachelt Rangeleien mit deutschen "Fans"

In der Klagenfurter Innenstadt ist es am Samstagabend zu Zusammenstößen zwischen deutschen und polnischen Fans gekommen. Einen Tag vor dem EM-Duell beider Mannschaften gerieten die Anhänger in der Fan-Meile aneinander.

Bierbecher flogen, auch Rangeleien und heftige Wortgefechte wurden beobachtet. Die zuständige Polizei nahm 17 Personen fest, darunter acht deutsche Fans, um Eskalationen zu verhindern. Ein deutscher Polizist sprach von "kleineren Scharmützeln", die Auseinandersetzungen seien "nichts Schlimmeres" gewesen.

Aufgestachelt durch Kamerateam

Ein noch nicht näher bekanntes TV-Kamerateam soll dabei rivalisierende Fangruppen aufgehetzt haben und damit für die Krawalle mitverantwortlich gewesen sein. "Das ist nicht das, was man sich von einem Fernsehteam erwartet", sagte Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider in einer Pressekonferenz.

"Uns liegen Erkenntnisse vor, dass diese Fangruppen von einem uns nicht bekannten Kamerateam angeheizt wurden. Das ging so weit, dass eine deutsche Polizeihundertschaft einschreiten musste, um eine Eskalation zu verhindern. Das ist auch gut gelungen, es ist zu keinen relevanten Gewalttätigkeiten und auch zu keinen Verletzungen gekommen", sagte Gottlieb Türk, Sprecher der Polizei Kärnten der Zeitung "Die Welt". Ermittlungen in Richtung des Fernsehteams gebe es bislang nicht.

Zuvor waren deutsche Fans durch rassistische und anti-polnische Gesänge negativ aufgefallen. Die folgenden Auseinandersetzungen mussten von einigen der etwa 300 deutschen Einsatzkräfte vor Ort geschlichtet werden.

30.000 Fans ohne Ticket erwartet

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erwartet am Sonntag in Klagenfurt bis zu 30.000 deutsche Anhänger ohne Tickets. Diese Zahl nannte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn. Wie viele Fans aus Polen ohne eine gültige Eintrittskarte in die Hauptstadt von Kärnten einreisen werden, könne man noch nicht sagen, erklärte Spahn: "Wir sind bestens auf alle Eventualitäten vorbereitet und gehen nach unseren Erkenntnissen davon aus, dass es ruhig bleibt und es keine Probleme gibt."

Nach dem Vorrundenspiel zwischen beiden Teams bei der WM 2006 in Deutschland hatte es in Dortmund die schwersten Ausschreitungen während der Endrunde gegeben. Über 400 Personen waren nach schweren Krawallen in der Innenstadt in Gewahrsam genommen worden.

Quelle: ntv.de

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