Sport

Tagesordnung in der Liga Rangnick verharmlost Verstoß

Trainer Ralf Rangnick von Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim hat beim Versuch, in der Aufarbeitung des Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien durch zwei seiner Spieler in die Offensive zu gehen, ein mangelhaftes Bewusstsein für die Dopingproblematik in der Bundesliga offenbart. Dem Coach zufolge sind Verstöße, wie sie seine beiden Profis Andreas Ibertsberger und Christoph Janker begangen haben, in der ersten Liga an der Tagesordnung.

"Bei uns war es in der Vergangenheit des öfteren so, dass sogar der Dopingbeauftragte gesagt hat, die Spieler können nochmal kurz in die Kabine gehen und sollen sich ein frisches Trikot anziehen", sagte Rangnick im SWR: "Ich habe jetzt auch mit einigen Trainer-Kollegen gesprochen. Es ist auch in anderen Vereinen so, dass es durchaus die Möglichkeit gibt oder sogar aufgefordert wird, nochmal kurz ein Trikot anzuziehen."

Ibertsberger und Janker hatten bei den unangemeldeten Doping-Kontrollen nach dem Bundesliga-Spiel am 7. Februar 2009 bei Borussia Mönchengladbach (1:1) gegen die Richtlinien verstoßen, weil sie mit zehnminütiger Verspätung zur Kontrolle erschienen waren. Die Vorschriften besagen, dass sich die Spieler unmittelbar nach dem Abpfiff direkt vom Spielfeld in den Dopingkontroll-Raum begeben müssen. Aufgrund dieses Regelverstoßes ermittelt der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf Antrag der DFB-Anti-Doping-Kommission gegen die Profis.

Teamsitzung war nicht Schuld

Die Verantwortlichen der Hoffenheimer widersprechen mittlerweile der bisherigen Darstellung, wonach eine Teamsitzung der Grund für die Verspätung von Ibertsberger und Janker war. "Es gab keine Mannschaftssitzung", sagte Manager Jan Schindelmeiser dem "Kicker". Laut Schindelmeiser habe Rangnick nach dem Spiel "zwei, drei Sätze zur Mannschaft gesagt. Wer dabei alles anwesend war, muss noch recherchiert werden."

Schindelmeiser will außerdem überprüfen, ob die Verspätung der beiden Profis tatsächlich zehn Minuten betragen habe und ob ein Missverständnis zwischen dem Kontrolleur und dem Hoffenheimer Mannschaftsarzt zu der prekären Lage geführt habe.

Neben einer Sperre von einem Jahr für Ibertsberger und Janker droht Hoffenheim mittlerweile auch ein Punktabzug. Grund ist der Einspruch gegen die Wertung des Spiels, den die Mönchengladbacher Verantwortlichen am Sonntagabend eingelegt haben.

Quelle: ntv.de

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