Sport

Hildebrand und Barca patzen Real siegt, Schuster schmollt

Trotz der Freude über das Ende der schwarzen Serie nach zuvor drei Pflichtspiel-Niederlagen in neun Tagen war Bernd Schuster die gute Laune schnell vergangen. Wütend verließ der deutsche Trainer des spanischen Fußballmeisters Real Madrid nach dem schmeichelhaften 3:2 (1:1)-Sieg seines Teams bei Recreativo Huelva vorzeitig und kommentarlos die Pressekonferenz und sorgte so für einen Eklat. Schuster hatte sich genervt gefühlt, weil die Journalisten immer wieder seine Meinung zum vermeintlichen Abseitstor von Raul zum 1:1 (29.) hören wollten.

Immerhin durfte sich der Ex-Nationalspieler dann in den Stadionkatakomben über die Schützenhilfe des Stadtrivalen freuen. Atletico Madrid bezwang Reals ärgsten Konkurrenten FC Barcelona mit 4:2 (2:1) und bescherte den "Königlichen" zwölf Spieltage vor dem Saisonende wieder einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Barca. Auch ein spektakulärer Fallrückzieher von Ronaldinho konnte die vierte Saisonpleite der Katalanen in der Primera Division nicht verhindern.

Mangelhafter Hildebrand

Harsche Kritik musste wieder einmal der deutsche Nationaltorhüter Timo Hildebrand nach der Niederlage seines FC Valencia bei Espanyol Barcelona (0:2) einstecken. Vier Tage nach seiner Klasseleistung im Pokalspiel beim FC Barcelona (1:1) sah der frühere Stuttgarter beim ersten Gegentreffer von Luis Garcia (3.) nicht gut aus.

"Der Deutsche ist ein Spezialist darin, keine Konstanz zu zeigen. Das ist eine Sünde für einen Torwart", lästerte die "Marca" und bedachte Hildebrand folgerichtig mit der Note "mangelhaft".

Robinho als Real-Retter

Auch die Bewertungen des Sieges von Primus Real Madrid fielen vier Tage vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den AS Rom (Hinspiel: 1:2) eher negativ aus. "Es war absolut kein ehrenwerter Erfolg", mäkelte "AS", lobte aber den erst in der 72. Minute eingewechselten Robinho überschwänglich: "Er rettet Real. Als er kam, wurde das Spiel entschieden."

Der Brasilianer schlug gleich zweimal zu (74./90.), nachdem Raul (29.) die Führung Huelvas durch Jose Martin Caceres (16.) mit einem Tor aus stark abseitsverdächtiger Position ausgeglichen hatte. "Ich bin einfach nur happy. Endlich haben wir die schwarze Serie beendet. In so einem Spiel zählt nur das Ergebnis", sagte "Joker" Robinho.

Carlos Martins gelang in der Nachspielzeit nur noch der Anschlusstreffer für die abstiegsgefährdeten Gastgeber. Bei Recreativo sahen in dem umkämpften Duell Beto (52.) und Alvarez (69. ) die Rote Karte, Reals Sergio Ramos bekam in der 56. Minute die "Ampel-Karte".

Unentschlossenes Barca

Barcelonas Coach Frank Rijkaard haderte indes mit der Unentschlossenheit seiner Profis nach der Führung durch das Traumtor des zweimaligen Weltfußballers Ronaldinho (30.). "Unsere Aktionen waren danach nicht mehr zwingend genug, wir haben uns nur wenige Chancen herausgespielt. Es wurde zuviel hin und her gespielt. Wir waren einfach nicht gefährlich genug", sagte ein ernüchterter Rijkaard vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Celtic Glasgow am Dienstag (Hinspiel: 3:2).

Der Niederländer hatte jüngst erst Rückendeckung durch die Barca-Chefetage erhalten, nachdem Gerüchte über eine Verpflichtung des früheren Chelsea-Trainers Jose Mourinho nicht abreißen wollten. Im Januar soll bereits ein Treffen zwischen Mourinho und einigen Vertretern des FC Barcelona in Portugal stattgefunden haben.

Kritik an Rijkaard-Taktik

Auch nach der Niederlage bei Atletico stand Rijkaard wieder in der Kritik, da er Lionel Messi und Deco zunächst auf der Bank schmoren ließ. "Ich wollte sie für das Champions-League-Spiel schonen", begründete der 43-Jährige seine Taktik, die letztlich nicht aufging.

Die Tore der Atletico-Profis Sergio Agüero (38./71.), Maxi Rodriguez (42.) und Diego Forlan (62., Foulelfmeter) stoppten die Aufholjagd der Katalanen, die den Rückstand auf Real Madrid in den vergangenen Wochen von neun auf zwei Punkte verkürzt hatten. Die spanische Presse feierte vor allen Dingen Doppeltorschütze Agüero. "Er schlägt Barcelona im Alleingang. Der Weltklasse-Fallrückzieher von Ronaldinho nützt am Ende nichts", schrieb "AS".

von Fernando Medialdea, sid

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen