Abgezockter Titelverteidiger Red Bull München legt in DEL-Playoffs vor
18.04.2018, 22:19 Uhr
Noch ein Sieg und München hätte seinen "Matchball".
(Foto: picture alliance / Peter Kneffel)
Die Münchner sichern sich bei den Eishockey-Playoffs um die deutsche Meisterschaft die Führung. Im dritten Finalspiel fertigt der EHC die Gäste aus Berlin ab. Der Torwart der Eisbären verhindert, dass die Niederlage gegen den Titelverteidiger noch höher ausfällt.
Im Stil eines abgebrühten Champions hat Titelverteidiger Red Bull München im Kampf um die deutsche Eishockey-Meisterschaft erstmals vorgelegt. Mit dem ersten Heimsieg der Finalserie ging der Meister der vergangenen beiden Jahre nach dem dritten von maximal sieben Spielen gegen die Eisbären Berlin mit 2:1 Siegen in Führung. In seinem zweiten Spiel vor eigenem Publikum gewann das Team aus München souverän mit 4:1 (1:0, 2:0, 1:1) und hätte bei einem erneuten Auswärtssieg am Freitag in Berlin (19.30 Uhr/Sport1 und Telekom Sport) den ersten "Matchball" zum Titel-Hattrick.
Silbermedaillengewinner Yannic Seidenberg brachte München vor 6142 Zuschauern in der ausverkauften Olympia-Eissporthalle in Überzahl in Führung (8.), John Matsumoto (28.) und Michael Wolf (38.) legten bei weiteren Powerplay-Situationen nach. Auch der Berliner Treffer von Nicholas Petersen (44.) fiel in Überzahl. Erst Patrick Hager (51.) traf bei personellem Gleichstand.

Die Münchner Derek Joslin (l) und Keith Aulie (2.v.l.) versuchen Sean Backman (2.v.r.) den Puck abzunehmen.
(Foto: picture alliance / Peter Kneffel)
Die souveränen Münchner hätten aufgrund ihrer Überlegenheit und einer Überzahl an Chancen höher gewinnen müssen, scheiterten aber wiederholt an Petri Vehanen im Tor des Rekordmeisters der Deutschen Eishockey Liga (DEL). In den ersten beiden Spielen hatte sich jeweils überraschend die Gastmannschaft durchgesetzt. Zunächst gewannen die Eisbären mit 4:3 bei den Roten Bullen, die revanchierten sich mit einem 5:4 in der Hauptstadt. Meister ist, wer als Erster vier Spiele gewinnt. Für Münchens Trainer Don Jackson wäre es der achte Titel in der DEL, die ersten fünf hatte er mit den Eisbären gewonnen. Der jetzige Eisbären-Trainer Uwe Krupp hatte die Kölner Haie zweimal ins Finale geführt, dort aber jeweils verloren.
EHC kann Überzahl für sich nutzen
Die Eisbären hatten im dritten Spiel zunächst leichte Vorteile, dann aber nutzten die abgebrühten Münchner gleich ihre erste Überzahl clever aus: Nachdem Steve Pinizzotto eine Strafzeit von James Sheppard provoziert hatte, vollendete Seidenberg aus spitzem Winkel. Nationalspieler Brooks Macek vergab kurz darauf im zweiten Powerplay die große Chance, die Führung auszubauen (14.).
Zu diesem Zeitpunkt hatte München bereits ein deutliches Übergewicht. Der 40 Jahre alte Vehanen stand ab Mitte des ersten Drittels beinahe permanent im Blickpunkt und verhinderte unter anderem gegen Jason Jaffray, dessen Schuss er mit dem Schoner gerade noch an den Pfosten lenkte (17.), zunächst Schlimmeres. Auch im zweiten Drittel stand das Torgestänge bei einem Schuss von Nationalspieler Dominik Kahun einem Treffer für die Münchner (23.) im Wege.
Nach dem dritten Treffer von Matsumoto in der Finalserie hatten auch die Berliner bei einem Lattenschuss von Nationalspieler Marcel Noebels (33.) Pech. Tatsächlich aber hinterließen sie schon zu diesem Zeitpunkt kaum den Eindruck, als könnten sie das Spiel noch einmal drehen. Auch der Treffer von Petersen änderte daran nichts. Vor allem saßen die Eisbären zu oft auf der Strafbank - was München eiskalt bestrafte.
Quelle: ntv.de, hul/SID