Sport

München prallt an Strahlmeier ab Red Bull verzweifelt und bastelt an Trainer-Coup

Ex-Bundestrainer Toni Söderholm könnte Red Bull München übernehmen.

Ex-Bundestrainer Toni Söderholm könnte Red Bull München übernehmen.

(Foto: Matthias Balk/dpa)

Nach dem dritten Spiel der Halbfinalserie gegen Wolfsburg herrscht Frust bei Red Bull München. Wieder einmal verzweifelt der DEL-Meisterschaftsfavorit an Goalie Dustin Strahlmeier. Das Aus droht, und damit das Abschiedsgeschenk für Rekordtrainer Don Jackson verloren zu gehen.

Nach der Schlusssirene fehlte Dustin Strahlmeier die Kraft, um die Arme hochzureißen. In den letzten Minuten waren dem Eishockey-Nationaltorhüter die Pucks regelrecht um die Ohren geflogen, doch der 30-Jährige hielt den Sieg des Außenseiters Grizzlys Wolfsburg fest - Hauptrundenprimus Red Bull München droht das Aus im Play-off-Halbfinale. "Wir haben mit Biss und Tempo gespielt, haben unsere Chancen gut genutzt. Die Jungs haben gekämpft bis zum Ende, und natürlich hat Strahli super gehalten", sagte Trainer Mike Stewart nach dem 5:3-Coup beim Favoriten bei MagentaSport. Zwei Siege fehlen den Niedersachsen, die am Donnerstag (19 Uhr live bei MagentaSport) im vierten Duell der Best-of-seven-Serie Heimrecht haben, noch zur Sensation.

Den Unterschied macht bisher Strahlmeier aus, der wie schon beim 3:2 am Sonntag das Duell der DEB-Torhüter gegen Mathias Niederberger gewann. Insgesamt 90 (!) Schüsse wehrte der gebürtige Gelsenkirchener bei den beiden Wolfsburger Siegen ab - Schwerstarbeit, die ihm nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben stand. Bei den Münchnern herrschte dagegen Frust. "Wir haben zum Schluss alles reingeworfen, Chancen kreiert, aber es kommt einfach zu spät", klagte Verteidiger Konrad Abeltshauser, "Play-off-Hockey muss einfach 60 Minuten hartes Eishockey sein." So droht das Abschiedsgeschenk für Rekordtrainer Don Jackson verloren zu gehen - der neunte deutsche Meistertitel für den Amerikaner.

"Es würde natürlich gut passen"

Obwohl der 66-Jährige seine Zukunft noch offen gelassen hat, steht der mögliche Nachfolger schon bereit. Ex-Bundestrainer Toni Söderholm ist fünf Monate nach seinem Abschied vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) bereits wieder arbeitslos, beim Schweizer Traditionsklub SC Bern war nach dem Viertelfinal-Aus Schluss. Der 44-jährige Finne sei "auf jeden Fall" jemand für München, sagte Nationalspieler Dominik Kahun in der ersten Drittelpause am MagentaSport-Mikrofon: "Er kennt den Verein sehr, sehr gut. Es würde natürlich gut passen." Kahun erlebte Söderholm nicht nur im DEB-Team, sondern auch in Bern. Vieles spreche für ein Engagement bei den Bayern: "Er hat hier gespielt, wurde hier Meister, war Nachwuchstrainer, hat Riessersee, das Farmteam von München trainiert, hat als Nationaltrainer immer noch in München gelebt."

Mehr zum Thema

In der Tat hat Red Bull Söderholm, der bei der ersten Münchner Meisterschaft 2016 noch als Spieler auf dem Eis stand, als künftigen Headcoach aufgebaut. Dann kam der DEB dazwischen und schnappte ihn sich überraschend als Nachfolger des Olympia-Silberschmieds Marco Sturm. Den Erfolg mit der Nationalmannschaft, mit der er 2021 das WM-Halbfinale erreichte, konnte er beim abgestürzten Schweizer Krösus Bern nicht wiederholen. Doch in München hätte er mit der am stärksten besetzten Mannschaft der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ganz andere Voraussetzungen.

Das ist aber noch Zukunftsmusik beim Hauptrundensieger, der mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch ins vierte Halbfinale geht. "Wir haben es zu sehr spielerisch versucht", meinte Abeltshauser, "wir müssen über den Forecheck kommen, müssen laufen, um die Scheibe zurückzugewinnen." Und Strahlmeier überwinden.

Quelle: ntv.de, tno/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen