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Ärger nach Schummelei in Japan Renault wird disqualifiziert und hadert

Nico Hülkenbergs Renault während des Großen Preises von Japan.

Nico Hülkenbergs Renault während des Großen Preises von Japan.

(Foto: imago images/LaPresse)

Beim jüngsten Formel-1-Rennen in Japan benutzt Renault in seinen Rennautos ein neues Bremssystem. Das wird den Fahrern Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo jetzt zum Verhängnis. Weil die Technik nicht den Vorgaben des Weltverbands Fia entspricht, streicht der die errungenen Punkte.

Renault-Pilot Nico Hülkenberg und sein australischer Teamkollege Daniel Ricciardo sind nachträglich aus den Ergebnislisten des Großen Preises von Japan gestrichen worden. Wie der Automobil-Weltverband Fia bekannt gab, verwendeten beide Boliden am 13. Oktober beim Rennen in Suzuka ein illegales System, das automatisch die Bremskraft einstellt. Vorausgegangen war ein Protest des Kontrahenten Racing Point.

Ricciardo hatte das Rennen als Sechster beendet, Hülkenberg wurde Zehnter. Ihre insgesamt neun WM-Punkte wurden auch dem französischen Hersteller Renault in der Konstrukteurswertung aberkannt. Die Entscheidung, gegen die Renault Einspruch einlegen kann, bedeutet, dass Lance Stroll (Racing Point) und Daniil Kwjat von Toro Rosso nun auf den neunten und zehnten Platz aufrücken. Ferrari-Pilot Charles Leclerc, Pierre Gasly (Toro Rosso) und Sergio Perez (Racing Point) werden nun auf den Rängen sechs bis acht geführt.

Technisch legal, aber unerlaubte Fahrhilfe

Der Protest von Racing Point bezog sich auf einen mutmaßlichen Verstoß von Renault gegen das sportliche und technische Reglement und den internationalen FIA-Sportkodex in Bezug auf ein "voreingestelltes, automatisiertes Bremssystem". Die Funktionsweise des Systems, so behauptete Racing Point, ließe sich an Bord mit Hilfe der Kamera ablesen. Die Anzeige der Bremsbalance an den Lenkrädern der Renault-Fahrer habe sich geändert, ohne dass die Fahrer etwas unternehmen mussten.

Renault bestritt die Behauptung. Nachdem sowohl die elektronischen Standardsteuergeräte der FIA als auch die Lenkräder nach dem Rennen versiegelt, beschlagnahmt und untersucht worden waren, stellten die FIA-Sportkommissare fest, dass das beschriebene Steuerungssystem zwar technisch, also gemäß den "FIA Technical Regulations" legal sei,  gemäß den "FIA Sporting Regulations" aber eine unerlaubte Fahrhilfe darstelle.Deswegen sei Renault vom 17. Saisonlauf zu disqualifizieren. Der Rennstall akzeptierte die Bestrafung, verwies in einem Statement jedoch darauf, dass die Einordnung eines Systems als Fahrhilfe subjektiv sei - und dass es in vergleichbaren Fällen eine große Bandbreite an Strafen gegeben hätte. Renault ließ allerdings offen, welche Präzedenzfälle gemeint sind.

Quelle: ntv.de, ino/ter/sid

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