"Dabei zu sein ist wie ein Segen" Rookie Schröder brennt auf NBA-Playoffs
18.04.2014, 12:46 Uhr
Viel gelernt hat Dennis Schröder in seiner ersten NBA-Saison. In den Playoffs werden einige wertvolle Erfahrungen hinzukommen.
(Foto: AP)
In seinem ersten NBA-Jahr schafft Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder, was Superstar Dirk Nowitzki erst in seiner dritten Saison vergönnt war: den Sprung in die Playoffs. Dort sind seine Atlanta Hawks gegen die Indiana Pacers aber klarer Außenseiter.
Dennis Schröder muss nicht lange überlegen. "Toll", antwortet der 20-Jährige kurz und knapp auf die Frage, wie es denn sei, als Basketballer in den Playoffs der NBA mitspielen zu dürfen. "Dabei zu sein, besonders in der Rookie-Saison, ist wie ein Segen", sagt der Braunschweiger. In der Nacht zum Ostersonntag (01.00 Uhr MESZ) wird es für Schröder und die Atlanta Hawks beim Mitfavoriten Indiana Pacers ernst.

Einen Stammplatz hat sich Schröder in Atlanta noch nicht erkämpft, aber regelmäßige Einsatzzeiten.
(Foto: dpa)
Gleich in seinem ersten Jahr darf der deutsche Hoffnungsträger in der Meisterrunde mitmischen. Zu den vielen Erfahrungen, die Schröder seit seinem Wechsel aus der Bundesliga vor einem Dreivierteljahr in Nordamerika gemacht hat, kommen nun sicher noch einige wertvolle hinzu. Davon ist Ratgeber Dirk Nowitzki überzeugt. "Dass er die Intensität und den Hype rund um die Playoffs erfahren kann, ist eine Riesensache für ihn. Es hat mich sehr gefreut, dass die Hawks es geschafft haben", sagte der Star der Dallas Mavericks. Nowitzki war zu Beginn seiner NBA-Karriere zweimal (1998/99, 1999/2000) Zuschauer, ehe es mit dem Sprung in die K.o.-Runde klappte. Schröder hat es mit den Hawks auf Anhieb geschafft.
Jede Minute genießen
Die Serie gegen Indiana, das beste Team im Osten, wird für Schröder das vorläufige Highlight. Der Point Guard muss jede Minute genießen, denn viele werden es wohl nicht werden. Einerseits, weil Atlanta im Achtelfinalduell krasser Außenseiter ist und die Runde kaum überstehen wird. Andererseits, weil Schröder sich mit der Reservistenrolle zufriedengeben muss. Das war aber auch nicht anders zu erwarten.
Immerhin 49 von 82 Spielen hat der Neuling gemacht. Im Schnitt kam Schröder 13 Minuten zum Einsatz und verbuchte dabei 3,7 Punkte und 1,9 Assists. Allein an den Zahlen lässt sich der Erfolg aber natürlich nicht ablesen. Anfangs geht es vor allem darum, die Umstellung zu schaffen, die Gepflogenheiten kennenzulernen, sich einfach an die NBA zu gewöhnen. Und das ist Schröder gelungen. "Ich glaube, dass er eine lange Karriere in dieser Liga haben kann, wenn er hart weiterarbeitet", sagt Nowitzki. Der zwölfmalige Allstar, der mit seinen Mavericks im Westen genau wie Atlanta Tabellenachter geworden ist und ebenfalls als Underdog in das Duell mit Ligaprimus San Antonio Spurs geht, haben Schröders erste Gehversuche gefallen: "Er hat ein super Auge und einen tollen Zug zum Korb."
Höhen und Tiefen
Höhen und Tiefen erlebte der Newcomer im Premierenjahr. Anfang Dezember war der Aufbauspieler zum Hawks-Farmteam Bakersfield Jam in die unterklassige D-League abgeschoben worden, hatte die Degradierung aber klaglos hingenommen ("Für mich ist es kein Schritt zurück"). Er sammelte Spielminuten, empfahl sich wieder für Höheres und durfte schnell zurück. Danach schickte Trainer Mike Budenholzer Schröder nicht wieder nach Kalifornien.
Beim entscheidenden Sieg gegen Meister Miami Heat vor gut einer Woche (98:85) fehlte der Ersatzmann des etatmäßigen Point Guards Jeff Teague nach regelmäßigen Einsätzen im Aufgebot. Die Freude über das letzte zu vergebende Ticket in der Eastern Conference konnte das aber nicht trüben. "PLAYOFFS!!! Wir haben es verdient!!!", schrieb Schröder bei Facebook. Der Neue darf weitermachen.
Quelle: ntv.de, cwo/sid