Kein Zugang zur Feier in Paris Russen und Belarussen von Olympia-Eröffnung ausgeschlossen
19.03.2024, 18:18 Uhr
Bei den Sommerspielen in Tokio 2021 durften Russinnen und Russen als "Russisches Olympisches Komitee" an der Eröffnungsfeier teilnehmen.
(Foto: imago images/Agencia EFE)
Sportler aus Russland und Belarus dürfen nicht an der Athletenparade bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris teilnehmen. Diese Entscheidung trifft die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.
Russlands Sportler dürfen nicht an der Parade bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris teilnehmen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) entschied in Lausanne, dass beim Spektakel am 26. Juli mit 160 Booten auf der Seine die als "neutral" antretenden Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus eine Zuschauerrolle einnehmen müssen.
Wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine dürfen russische und belarussische Sportler bei den Sommerspielen in Frankreichs Hauptstadt nur unter Auflagen antreten. Verboten sind unter anderem die russische Flagge, die Hymne und weitere staatliche Symbole. Die Athleten dürfen zudem keine Verbindung zum Militär besitzen, Mannschaften sind gar nicht zugelassen.
Zudem hatte das IOC im vergangenen Herbst das Russische Olympische Komitee wegen des Bruchs der Olympischen Charta suspendiert, weil das ROC die Sportorganisationen der annektierten ukrainischen Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk als Mitglieder aufgenommen hatte. Russland hält die Auflagen für "unrechtmäßig, unfair und inakzeptabel", wie Stanislaw Posdnjakow, der Chef des Russischen Olympischen Komitees (ROC), sagte. Einen Olympia-Boykott schlossen die Russen aber zuletzt aus.
Bereits einige Stunden zuvor war das IOC auf Konfrontationskurs zur russischen Regierung gegangen, weil es seine eigenen Interessen bedroht sieht. In einer Mitteilung nannte das IOC den Plan Russlands, im September "Freundschaftsspiele" auszurichten, "einen zynischen Versuch, den Sport zu politisieren". Das IOC forderte alle von Moskau eingeladenen Nationen auf, die Teilnahme an den Konkurrenz-Wettkämpfen und jegliche Form der Unterstützung abzulehnen.
Das IOC kritisiert die "sehr intensive diplomatische Offensive" Russlands. "Um ihre rein politische Motivation noch deutlicher zu machen, umgehen sie bewusst die Sportorganisationen in ihren Zielländern", schrieb das IOC während der Tagung der Exekutive um Präsident Thomas Bach. Die Athletenkommission lehne den Missbrauch von Athleten "für politische Propaganda eindeutig ab". Nachdem das IOC jahrelang enge Beziehungen zu Russland gepflegt und mit den Winterspielen 2014 in Sotschi Staatspräsident Wladimir Putin eine Bühne geboten hatte, ist das Verhältnis abgekühlt.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa