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Zoff unterm Regenbogen Mehrere NHL-Profis widersetzen sich Pride Night

Nicht alle Eishockey-Profis wollen bei der Pride Night ein Zeichen setzen.

Nicht alle Eishockey-Profis wollen bei der Pride Night ein Zeichen setzen.

(Foto: AP)

Bunte Trikots als Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung. Die Pride Night in der NHL ist ein wichtiges Zeichen. Doch wieder einmal verweigert ein Profi die Kleidung, weil er Putins Gesetze fürchtet. Andere führen ihre Religion als Hinderungsgrund an.

Auf dem Eis sang der Buffalo Gay Men's Chor, draußen vor der Halle wehten die bunten LGBTQ-Fahnen und die NHL-Profis trugen beim Aufwärmen Trikots, deren großes Brustlogo mit Regenbogenfarben umrandet war. Pride Night hieß es am Montag bei den Buffalo Sabres, nur einer machte nicht mit. Ilja Ljubuschkin setzte kein Zeichen, denn dem Russen drohen Konsequenzen.

Das Kreml-Gesetz gegen "homosexuelle Propaganda", im Dezember vom Staatspräsidenten Wladimir Putin unterzeichnet, sorgt dafür, dass es wiederholt Nebengeräusche gibt, wenn sich Teams in der nordamerikanischen Profiliga für sexuelle Gleichberechtigung einsetzen wollen. So verzichteten etwa am Wochenende wegen "Sicherheitsbedenken" die Chicago Blackhawks gänzlich auf die Pride-Jerseys, die Spieler waren enttäuscht.

Spielen dürfen Verweigerer trotzdem

Bereits im Januar hatte Iwan Proworow von den Philadelphia Flyers das Aufwärmen im Regenbogentrikot boykottiert - allerdings aus anderen Gründen. "Meine Entscheidung ist, mir selbst und meiner Religion treu zu bleiben. Das ist alles, was ich dazu sagen werde", erklärte der Verteidiger.

Spielen durfte er trotzdem, genau wie Ljubuschkin. Und wie James Reimer von den San Jose Sharks. Auch der Kanadier ging erst vor dem Bully auf die Eisfläche, deshalb gab er ein Statement ab. "In allen 13 Jahren meiner NHL-Karriere war ich Christ. Ich habe einen persönlichen Glauben an Jesus Christus, der für meine Sünden am Kreuz starb", teilte der Goalie mit, betonte aber gleichzeitig, dass er in seinem Herzen "keinen Hass für irgendjemanden" hege.

Ähnlich klang es bei Eric und Marc Staal von den Florida Panthers. "Wir urteilen nicht darüber, wie Menschen ihr Leben leben, und meinen, dass alle beim Eishockey willkommen sein sollten", so die Brüder. Doch das Tragen von Regenbogenfarben lässt sich nach ihrer Meinung eben nicht mit dem Glauben vereinbaren.

Kampf für Gleichberechtigung

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Die Liga und die Klubs geben sich viel Mühe, den Menschen aus der LGBTQ-Gemeinde Aufmerksamkeit zu schenken, unübersehbar nach außen zu zeigen, dass sie zur Gesellschaft gehören wie alle anderen. Dass einige nicht mitmachen, war zu erwarten, zeigt aber auch, dass noch ein gutes Stück Weg zu gehen ist.

"Ich kann nicht beurteilen, welche psychische Last er tragen muss", sagte Sabres-Kapitän Kyle Okposo, auf Ljubuschkins Entscheidung angesprochen. Die Mannschaft respektierte seine Entscheidung, doch die Pride Night sei "extrem wichtig. Wir wollen klarmachen, dass jeder akzeptiert wird", sagte der Teamkollege des deutschen Stürmers John-Jason Peterka und gab sich vorsichtig optimistisch. "Als Gesellschaft kämpfen wir weiterhin damit, aber es wird besser."

Quelle: ntv.de, ara/sid

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