Sport

Suche nach Investor SC Riessersee vor dem Aus

Der SC Riessersee steckt in der größten Krise seiner Vereinsgeschichte. Wütende Fan-Proteste, ein geplatzter Deal mit einem kanadischen Investor und knapp 500.000 Euro Schulden: Noch im Laufe dieser Woche könnte einer der über 30 Gläubiger Insolvenzantrag gegen den zehnfachen deutschen Eishockey-Meister stellen. Bereits am vergangenen Freitag beim Zweitliga-Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers ließen die Gemeindewerke die Abendkasse pfänden.

Dabei sah vor einer Woche noch alles nach einer Wende zum Guten aus. Der kanadische Millionär Steven Barnes wollte für 1,5 Millionen Euro die für den Spielbetrieb verantwortlichen SCR GmbH und damit den gesamten Schuldenberg übernehmen. Der Immobilienhändler und ehemalige Eishockey-Profi in Haßfurt und Peiting streckte schon die überfälligen September-Gehälter in Höhe von 90.000 Euro vor.

Doch SCR-Geschäftsführer Ludwig Nominikat wollte nur 60 statt der gewünschten 100 Prozent der Anteile an Barnes veräußern. "Es tut uns wirklich weh, dass eine Zusammenarbeit nicht zu Stande gekommen ist", sagte Barnes. Das bereits gezahlte Geld werde nun selbstverständlich zurückgefordert.

Proteste gegen den "Sonnenkönig"

Nominikat sucht einen neuen Geldgeber in der Schweiz. Doch die Erfolgsaussichten sind gering. Im Mittelpunkt der Kritik steht der Generalbevollmächtigte Jochen Kress, der zuletzt nur noch unter Polizeischutz das Stadion verlassen konnte und von den Fans als "Sonnenkönig" verunglimpft wurde. Nominkat hat seinem Freund die Vollmacht wegen der Fanproteste und der Kassenpfändung entzogen; hinter den Kulissen soll dieser jedoch angeblich weiterhin für den SCR tätig sein.

Die Querelen im Umfeld gehen offenbar auch an der Mannschaft, die vor Saisonbeginn als Aufstiegsfavorit in die DEL gehandelt wurde, nicht spurlos vorüber. Momentan rangiert sie nur auf dem neunten Platz. Kapitän Josef Lehner legte am Montag aus Protest gegen die Klubführung sein Amt nieder. Zumindest der aktuelle Spielbetrieb ist nach Auskunft des Vereins aber nicht gefährdet.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen