Tagessieg bei der Rallye Dakar Sainz meldet sich zurück
05.01.2011, 21:08 UhrDer Spanier Carlos Sainz feiert auf der vierten Etappe der Rallye Dakar 2011 bereits seinen dritten Tagessieg, seine Gesamtführung wächst leicht. Einen Führungswechsel gibt es bei den Motorrädern, keinen Führungswechsel bei VW. Der umstrittene Motorsportdirektor Kris Nissen betreut die Rallye bis zum Finale.
Titelverteidiger VW hat auf der vierten Etappe der 33. Rallye Dakar seine Doppelspitze verteidigt. Mit seinem dritten Tagessieg baute Vorjahressieger Carlos Sainz aus Madrid seine Führung leicht aus. Auf der 761 Kilometerlangen Etappe vom argentinischen San Salvador über den 4600 Meter hohen Passo de Jama ins chilenische Calama wurden der Katari Nasser Al-Attiyah und sein Berliner Co-Pilot Timo Gottschalk im zweiten Volkswagen Touareg Zweite. Der Franzose Stéphane Peterhansel behauptete im BMX 3 seinen dritten Rang (5:41 Minuten zurück) vor dem südafrikanischen VW-Piloten Giniel de Villiers und dessen deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz.
Einen Tag vor der ersten Durchquerung der chilenischen Atacama- Wüste entwickelt sich die dritte südamerikanische Auflage des Marathon-Klassikers zu einem Kampf der drei Dakar-Könige Sainz, Al-Attiyah und Peterhansel. Der Amerikaner Robby Cordon, 2009 noch Dritter, fiel mit seinem hubraumstarken Hummer wegen Motorschadens auf dem Weg zum Start der vierten Entscheidung aus.
Coma verdrängt Despres
Bei den Motorrädern gab es eine knappe Wachablösung. Mit seinem zweiten Etappensieg nacheinander verdrängte der Spanier Marc Coma, Dakar-Sieger von 2009, seinen bislang führenden und dreimal siegreichen KTM-Kollegen Cyril Despres (Frankreich) um zwei Sekunden von der Spitze.
Der chilenische Aprilia-Pilot Francisco Lopez Contardo feierte seine Ankunft in der Heimat mit einem Sprung vom siebten auf den dritten Rang, hat aber bereits einen Rückstand von 20:12 Minuten. Der bisherige Dritte Ruben Faria (Portugal) ist nun Siebter.
Nissen bleibt an Bord
Am Rande der vierten Etappe wurde bekannt, dass VW-Motorsportdirektor Kris Nissen trotz der Anschuldigungen gegen ihn bis zum Ende der Dakar-Rallye am 16. Januar in verantwortlicher Position beim Team in Südamerika bleiben wird. Wie der Sport-Informations-Dienst aus Konzernkreisen erfuhr, ist das das Ergebnis eines Meetings des VW-Vorstandes im Beisein von Konzernchef Martin Winterkorn.
Nissen war in einem Bericht des "Focus" unter anderem vorgeworfen worden, nach dem Formel-3-Weltfinale im November in Macau in der Hotelbar einen weiblichen Gast beleidigt und der Frau an die Brust gefasst zu haben. Der VW-Konzern, der vorab in einem Brief aus Industriekreisen von den Vorwürfen unterrichtet worden war, hatte eine interne Ermittlung eingeleitet. Nach SID-Informationen soll es dabei darüber hinaus auch um Vorwürfe des Betruges und der Bestechung gehen.
Nissen selbst hat die Anschuldigungen vehement zurückgewiesen. "Die Vorwürfe gegen mich wegen sexueller Belästigung sind komplett haltlos. Es gibt nicht im Entferntesten einen Sex-Skandal. Dafür gibt es mehrere Zeugen, die den ganzen Abend mit mir in der Bar verbracht haben und dies auch bestätigen", sagte der Däne, der mit seinem Team bei der dritten Austragung der Dakar in Argentinien und Chile den dritten Gesamtsieg anpeilt.
Quelle: ntv.de, dpa/sid