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Tränen, Rekordsieg, Wirbelbruch Schlierenzauer siegt, Hilde stürzt

Freude mit Vettel-Finger: Gregor Schlierenzauer bejubelt seinen Auftaktsieg bei der Vierschanzentournee im Stile des Formel-1-Weltmeisters.

Freude mit Vettel-Finger: Gregor Schlierenzauer bejubelt seinen Auftaktsieg bei der Vierschanzentournee im Stile des Formel-1-Weltmeisters.

(Foto: dpa)

Eigentilch ist Gregor Schlierenzauer im Kampf um den Sieg bei der Vierschanzentournee schon nach dem ersten Sprung geschlagen. Nur die Wiederholung des ersten Durchgangs verhilft ihm zum Comeback. Norwegens Tom Hilde hat weniger Glück, er bricht sich einen Wirbel.

Erst flossen die Tränen, dann strahlte er über das ganze Gesicht: Zwischen Frust und Lust lagen bei Topfavorit Gregor Schlierenzauer beim Chaos-Auftakt der 60. Vierschanzentournee in Oberstdorf ganze drei Stunden. "Was für ein unglaublicher Tag, und was für ein sensationelles Happy End für mich. Das gibt mir viel Selbstvertrauen für die kommenden Tage", sagte der Österreicher nach einem verrückten Wettkampf, an dessen Ende er ein Stück Skisprung-Geschichte geschrieben hatte.

Der 21-jährige Schlierenzauer ist jetzt Österreichs Rekordmann bei der Tournee.

Der 21-jährige Schlierenzauer ist jetzt Österreichs Rekordmann bei der Tournee.

(Foto: REUTERS)

Mit sechs Tagessiegen ist der erst 21 Jahre alte "Schlieri" schon jetzt bester Österreicher der Tournee-Historie. Im Verbund mit Weltcup-Spitzenreiter Andreas Kofler und Titelverteidiger Thomas Morgenstern auf den Plätzen zwei und drei sorgte Schlierenzauer zudem für ein denkwürdiges Resultat: Erst zum dritten Mal in der Tournee-Geschichte standen drei Österreicher auf dem Treppchen. Nur 1975 in Innsbruck und 1960 in Bischofshofen war den Austra-Adlern dieses Kunststück ebenfalls gelungen.

Weltmeister Schlierenzauer durfte sich nach seinem Sieg allerdings bei der Jury bedanken: Nach einem verpatzten ersten Sprung und ersten Tränen im Auslauf rettete nur der Neustart die Chancen des Topfavoriten. "Ich muss der Jury und der FIS gratulieren. Sie haben das einzig Richtige gemacht und sich im Sinne der Athleten für einen Neustart entschieden", sagte der Tiroler.

Durch seinen Sieg ist Schlierenzauer nun auch der einzige Anwärter auf den Millionen-Jackpot, der für Siege an allen vier Schanzen ausgelobt ist. Als besondere Zugabe blieb ihm die Ehre, als letzter Skispringer die alte Nationalhymne seines Landes zu hören: Ab dem 1. Januar heißt es im Text nicht nur "Heimat großer Söhne", sondern "Heimat großer Söhne und Töchter". Einer dieser großen Söhne heißt spätestens seit Freitag Gregor Schlierenzauer.

Hilde bricht sich den Wirbel

Tom Hilde stürzte im zweiten Durchgang schwer.

Tom Hilde stürzte im zweiten Durchgang schwer.

(Foto: REUTERS)

Für Skispringer Tom Hilde ist die Saison nach seinem schweren Sturz bei der Vierschanzentournee hingegen beendet. Dem Norweger brach bei seinem Sturz in Oberstdorf der achte Wirbel der Wirbelsäule. "Das ist das Schlimmste, was passieren konnte. Die Saison ist für ihn natürlich gelaufen", sagte sein Nationaltrainer Alexander Stöckl (Österreich).

Hilde war nach seinem zweiten Sprung auf 131,5 Meter bei der Landung im Auslauf schwer gestürzt. Dabei zog sich der viermalige Vizeweltmeister auch zahlreiche Schürfwunden im Gesicht zu. Verletzungen des Nervensystems wurden bislang nicht diagnostiziert.

Quelle: ntv.de, sid

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