Sport

Knackpunkt Schädelbasis Schumacher und sein Comeback

"Grünes Licht" von den Roten hat Michael Schumacher - ausbremsen könnte ihn aber auch beim zweiten Comeback-Versuch seine alte Motorrad-Verletzung.

Der siebenmalige deutsche Formel-1-Weltmeister stürzte im Februar bei einem Training im spanischen Cartagena mit seinem Motorrad (Archivfoto vom 12.06.2008).

Der siebenmalige deutsche Formel-1-Weltmeister stürzte im Februar bei einem Training im spanischen Cartagena mit seinem Motorrad (Archivfoto vom 12.06.2008).

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Vor vier Monaten musste der Rekordweltmeister kurz vor seiner Rückkehr in die Formel 1 kapitulieren. Nicht die Halswirbelfraktur, sondern die Verletzung an der Schädelbasis, die Schumacher am 11. Februar bei seinem Sturz auf dem Zweirad in Cartagena ebenfalls erlitten hatte, verhinderte das Comeback des siebenmaligen Champions. Er entschied sich aus gesundheitlichen Gründen gegen eine Rückkehr, nachdem er Ende 2006 als Pilot ausgestiegen war.

Von der Sportklinik in Bad Nauheim um Chefarzt Johannes Peil gibt es zum aktuellen Gesundheitszustand von Schumacher bislang keinen Kommentar. Dafür äußerte sich Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo in der Causa Schumacher. "Montezemolo hat sich noch nicht mit Schumi an einen Tisch gesetzt, aber am 14. Dezember hat er wissen lassen, dass der Vertrag zwischen dem Ex-Fahrer und dem Rennstall keine Blutsbrüderschaft, kein ewiges Band (mehr) ist", schrieb die italienische Zeitung "La Stampa". Schumacher sei "ein ins Regal gestellter Mythos", befand das Blatt, nachdem Montezemolo Ferrari-Berater Schumacher quasi die Freigabe für ein heiß spekuliertes Engagement bei Mercedes Grand Prix erteilt hatte. "Montezemolo lässt Schumi freie Bahn", schrieb "La Repubblica".

Das letzte Wort hat Schumacher

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gibt Schumacher offenbar frei für Engagement bei Mercedes GP.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gibt Schumacher offenbar frei für Engagement bei Mercedes GP.

(Foto: REUTERS)

Allerdings ist es auch fraglich, ob Mercedes das Risiko eingehen würde, Schumacher ohne einen einzigen Test in einem Rennwagen zu verpflichten. Im August, als der Kerpener für den verunglückten Felipe Massa im Ferrari einspringen wollte, hatten sich die Probleme nach Fahrten in einem alten Formel-1-Boliden bestätigt.

Die Halswirbelfraktur war damals schon ausgeheilt gewesen. "Jedoch war eine feine Struktur im Bereich der Schädelbasis geborsten. Hier liegen noch die Probleme der Belastbarkeit", hatte Peil am 12. August erklärt. "Insofern war es sinnvoll, das Training im Formel-1-Auto aufzunehmen. Nur hier konnte die Antwort auf die spezifische Belastbarkeit in der Formel 1 gegeben werden", erklärte der Mediziner Peil damals. "Keine Beübung, keine Erkenntnisse in der Therapie ersetzt die Erfahrung beim Training im Formel-1-Auto."

Fakt ist, dass die offiziellen Testfahrten in den neuen Dienstwagen erst im Februar über die Bühne gehen werden. Die Möglichkeit, in einem ausrangierten Rennauto Runden zu drehen, besteht allerdings auch vorher. Ohnehin hatten sowohl Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug als auch Team-Geschäftsführer Nick Fry bereits erklärt, dass eine generelle Entscheidung über das zweite Cockpit neben Nico Rosberg nicht bis Weihnachten versprochen werden könne beziehungsweise diese bis Anfang Januar fallen solle. Wie auch immer, das letzte Wort wird Schumacher haben.

Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa

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