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Eishockey-WM mit Überraschungen Schweden und Finnland im Finale

Am Ende hat Finnland den längeren Schläger.

Am Ende hat Finnland den längeren Schläger.

(Foto: REUTERS)

Titelverteidiger und Rekordchampion haben das Nachsehen. Stattdessen gibt es bei der Eishockey-WM ein rein skandinavisches Finale: Schweden, die Vorjahressieger Tschechien entthronen, trifft auf Finnland, die mit 3:0 Russland klar aus dem Feld schlagen.

Finaljubel im hohen Norden, Trauer bei Titelverteidiger und Rekordchampion: Schweden und Finnland sind bei der Eishockey-WM ins Endspiel gestürmt und haben Tschechien und Russland den Coup vermasselt. Nachdem die "Tre Kronor" mit einem 5:2 (0:0, 2:1, 3:1) die Erfolgsserie der Tschechen beendet hatten, sorgte Finnland beim 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) gegen Russland für die zweite Überraschung.

Eine schwedische Spezialität: die Jubeltraube.

Eine schwedische Spezialität: die Jubeltraube.

(Foto: AP)

Die Suomi-Helden in Bratislava waren Mikael Granlund, der mit einem Traumtor (26.) den Sieg einleitete, Jani Lajunen (48.) und Jarkko Immonen (50.). Die Finnen spielen am Sonntag (20.15 Uhr) gegen Schweden um ihr zweites WM-Gold. Zuvor (16.15 Uhr) kämpfen Russland und Tschechien um Bronze.

Der Siegeszug der bis dato ungeschlagenen Tschechen nahm gegen die junge Truppe aus Schweden ein jähes Ende. NHL-Star Patrik Elias ließ den Titelverteidiger zwar zunächst auf einen Durchmarsch bis ins Endspiel träumen (21.), aber dann schlugen die Skandinavier eiskalt zu. Toptorjäger Patrick Berglund (25./60.), Mikael Backlund (36.), Jimmie Ericsson (49.) und Marcus Krüger (53.) drehten die Partie für die "Tre Kronor". Elias' zweites Tor (55.) war nur Ergebniskosmetik.

Keine Mittel gegen Konter

Im vierten WM-Halbfinale zwischen Schweden und Tschechien seit 2001 hatten die Skandinavier nach drei Pleiten den Bann gebrochen. Gegen die brandgefährlichen weil unbekümmert vorgetragenen Konter fand Tschechien um Altstar Jaromir Jagr kein Mittel.

Dieser russische Fan ist unzufrieden mit der eigenen Mannschaft.

Dieser russische Fan ist unzufrieden mit der eigenen Mannschaft.

(Foto: REUTERS)

Das Zauberstück des Turniers gelang dem erst 19 Jahre alten Finnen Granlund. Exakt 25 Minuten und 23 Sekunden waren gespielt, als der Stürmer hinter dem russischen Tor hervorschoss, den Puck mit dem Schläger geschmeidig in die Höhe lupfte und am Helm des verdutzten Keepers Konstantin Barulin vorbei ins Tor katapultierte. Selbst die erfahrenen Cracks aus Russland bestaunten die mehrmalige Wiederholung des Tors auf dem großen Videowürfel mit ungläubigen Blicken.

Mehr Strafzeiten als Offensivaktionen

Viermal waren sich Russland und Finnland in den vergangenen zehn Jahren in der K.o.-Phase einer WM begegnet - dreimal jubelte die "Sbornaja". Die einzige Schlappe wiegt für den Rekordweltmeister aber mehr, setzte es diese doch bei der Heim-WM 2007.

Motiviert ging das Team von Coach Wjatscheslaw Bykow in das Match und war der Führung bis zu Granlunds Geniestreich sogar näher. Dieser brachte die Russen aber ins Wanken: Nur drei Sekunden nach dem Bully tankte sich Antti Pihlström bis vor das Tor durch, traf aber nur den Pfosten. Die Russen fingen sich nur kurz. Vor allem die Superstars Alexander Owetschkin und Ilja Nikulin glänzten mehr durch Strafzeiten denn durch Offensivaktionen. Lajunen und Immonen nutzten die Konfusion bei den Russen und sorgten für die Entscheidung.

Quelle: ntv.de, Manuel Schwarz, dpa

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