Tote bei Australien-Regatta Segler bei heftigem Wind von Schot und Stange erschlagen
27.12.2024, 11:26 Uhr
Das Crewmitglied der Flying Fish Arctos konnte nicht gerettet werden.
(Foto: AP)
Schon zum 79. Mal findet die Segelregatta Sydney - Hobart statt. Doch das traditionsreiche Rennen wird überschattet, gleich zwei Männer kommen ums Leben, ein weiterer geht über Bord, kann aber gerettet werden. Dennoch wird die Regatta fortgesetzt.
Bei der traditionsreichen Segelregatta Sydney-Hobart in Australien sind zwei Teilnehmer ums Leben gekommen. Dies teilten die Veranstalter der 79. Auflage sowie die Polizei mit. Die Unglücke hätten sich in der Nacht unabhängig voneinander entlang der Küste von New South Wales nach Süden ereignet. Ein 55 Jahre altes Crewmitglied der Flying Fish Arctos wurde vom Großbaum, einer großen Stange am unteren Ende des Segels, am Kopf getroffen.
Das 65 Jahre alte Mitglied der Bowline sei derweil von einer Großschot getroffen und quer über das Boot geschleudert worden. "Unglücklicherweise schlug er mit dem Kopf auf und kam dadurch ums Leben", sagte David Jacobs, Vizekommodore des veranstaltenden Cruising Yacht Club of Australia und revidierte damit frühere offizielle Berichte, wonach beide Segler von einem Großbaum getroffen worden waren. Wiederbelebungsmaßnahmen seien jeweils erfolglos geblieben. Es sei "herzzerreißend, dass zwei Menschen in einer Zeit, die eigentlich eine Zeit der Freude sein sollte, ums Leben gekommen sind", sagte der australische Premierminister Anthony Albanese in einer Erklärung.
Ein weiterer Mann über Bord kann gerettet werden
Die Besatzungen der beiden betroffenen Boote seien "erschüttert von dem, was sie gesehen haben und was sie tun mussten", sagte Joseph McNulty, Leiter des Marinekommandos von New South Wales. Das Rennen wird von starkem Wind und Wellengang begleitet. Es seien "schwierige Bedingungen. Man braucht nur von einer Welle mit der Breitseite getroffen zu werden, und sie wirft einen um", sagte Jacobs, fügte aber hinzu, dass das Wetter für Hochseesegler nicht "extrem" sei.
Ein Mann von der Jacht Porco Rosso sei zudem in der Nacht über Bord gespült und weit hinausgetragen worden, bevor er von seiner Crew gerettet werden konnte, erklärte Jacobs weiter. Er versprach eine Untersuchung durch den Jachtklub, "um die Sicherheit der Veranstaltung zu verbessern". Das Rennen wurde allerdings fortgesetzt.
Mehr als 20 Boote sind inzwischen aus der Regatta ausgeschieden, die meisten davon wurden entmastet oder hatten beschädigte Großsegel. Unter anderem stieg auch Favorit Master Lock Comanche wegen eines Schadens am Hauptsegel aus. Die Regatta über knapp 1200 Kilometer von der Olympiastadt von 2000 zur Hauptstadt der Insel Tasmanien beginnt traditionell am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Quelle: ntv.de, ara/sid