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Verstöße gegen Financial Fairplay Seifert nimmt Uefa in die Pflicht

Fordert eine härtere Gangart bei möglichen Verstößen gegen das Financial Fairplay: DFL-Chef Christian Seifert.

Fordert eine härtere Gangart bei möglichen Verstößen gegen das Financial Fairplay: DFL-Chef Christian Seifert.

(Foto: picture alliance / dpa)

DFL-Chef Seifert fordert die Uefa auf, mögliche Verstöße gegen das Financial Fairplay mit drakonischen Strafen zu ahnden. In ganz Europa würden Rechtsanwälte und Wirtschaftsexperten für die Klubs Schlupflöcher beim Financial Fairplay suchen, moniert der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung.

DFL-Chef Christian Seifert hat die Europäische Fußball-Union (Uefa) bei der Umsetzung des Financial Fairplay in die Pflicht genommen und zu mutigem Handeln aufgefordert. "Die Uefa hat die Latte selbst sehr hoch gelegt. An ihrer Stelle würde ich jetzt noch mal ein paar Meter mehr Anlauf nehmen. Alle werden darauf achten, wie man damit umgeht", sagte der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung im FAZ-Interview.

Seifert glaubt, dass derzeit in ganz Europa Rechtsanwälte und Wirtschaftsexperten für die Klubs Schlupflöcher beim Financial Fairplay suchen: "Es kommt doch immer darauf an, welche Absichten man hat. Wird man neue Regeln einhalten oder sie wie Slalomstangen umfahren? Letztlich ist das eine Frage der moralischen Integrität der Verantwortlichen."

"UEFA kann massiv Schaden nehmen"

Seifert fordert die Uefa auf, mögliche Verstöße gegen das Financial Fairplay mit drakonischen Strafen zu ahnden. "Die Uefa kann massiv Schaden nehmen, wenn ein Klub wie Paris St. Germain damit durchkommt, einen Sponsorenvertrag abzuschließen, der weit mehr wert ist als die Sponsorenverträge von Barça, ManU und Bayern München zusammen", sagte der DFL-Boss.

Der Pariser Klub befindet sich in katarischem Besitz und sorgt derzeit durch sein ausuferndes Finanzgebaren für Schlagzeilen. Zuletzt hatte PSG Englands Ex-Nationalmannschaftskapitän David Beckham verpflichtet.

Seifert nahm auch Stellung zur Rolle von Uefa-Präsident Michel Platini, dem zuletzt immer häufiger Interessenkonflikte im Zusammenhang mit Investoren aus Katar unterstellt werden. Nachdem Platini in der umstrittenen Wahl für Katar als WM-Ausrichter 2022 mit gestimmt hatte, erhielt sein Sohn eine hohe Managementposition beim katarischen Sportfonds, der wiederum Besitzer von PSG ist.

"Das ein oder andere Fragezeichen"

"Es gibt diverse Medienberichte über die Verbindung der Katarer mit Frankreich. Ich kann die Details nicht bewerten, aber es darf sich sicherlich niemand wundern, weder im französischen Fußball noch bei PSG oder der Uefa, dass das Zusammentreffen mehrerer Sachverhalte das ein oder andere Fragezeichen entstehen lässt. Es wird sehr entscheidend sein, dafür zu sorgen, dass sich der fade Beigeschmack, den man auch ohne bösen Willen haben kann, bald verflüchtigt", sagte Seifert: "Michel Platini ist als Person noch nicht beschädigt."

Quelle: ntv.de, sid

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