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Italienischer Verband äußert sich Serie A will Torlinientechnik einführen

Bei der WM in Brasilien gab es sie, in der Bundesliga haben wir sie und ab der kommenden Saison soll es sie auch in Italien geben: die Torlinientechnik, die Schiedsrichtern in mehrdeutigen Situationen bei der Entscheidung helfen soll, ob der Ball im Tor war oder nicht.

In der italienischen Serie A soll ab der kommenden Saison die Torlinientechnologie eingesetzt werden. "Ich bin überzeugt, dass ihr Gebrauch ab der kommenden Meisterschaft unausweichlich sein wird", sagte der Präsident des italienischen Fußball-Verbandes (FIGC), Carlo Taveccio, nach einer Sitzung der Arbeitsgruppe zur Einführung der Technologie am Mittwoch in Rom.

"Die Versammlung hat einen Weg begonnen, der in der veranschlagten Zeit zur Einführung der Technologie in unserem Land führen wird", ergänzte Tavecchio. Die FIGC hatte die Einführung im Dezember auf den Weg gebracht und eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Profiligen, der Schiedsrichter und technischen Experten damit beauftragt, Kosten und Machbarkeit zu bewerten.

Bei der Klub-Weltmeisterschaft 2012 und beim Confederations-Cup 2013 wurden die unterschiedlichen Systeme erstmalig getestet. Bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, bei der Gastgeber haushoch gegen die Deutschen verlor und die deutsche Nationalmannschaft bekanntlicherweise recht erfolgreich abgeschnitten hat, konnte sich die Torlinientechnik dann auf der großen Bühne des Weltfußballs beweisen.

Auch finanzielle Aspekte entscheidend

Bislang hatte die Torlinientechnologie vor allem aus Kostengründen noch nicht flächendeckend Einzug in die Fußball-Ligen gefunden. Bisher nutzt nur die englische Premier League die Technik, die Bundesliga will ab kommender Saison nachziehen.

Die unterschiedlichen Systeme zur Erkennung eines Tores lassen sich grundlegend in zwei Arten unterteilen. Die einen funktionieren mittels Magnetspulen, wofür ein spezieller Sensor in den Ball eingearbeitet werden muss, die anderen Systeme arbeiten optisch, also mit Kameras. Die Bundesliga sowie die englische Premier League nutzen das optische Verfahren namens "Hawk-Eye". Welche Technik in der Serie A zum Einsatz kommen wird ist noch unklar. Nach Angaben der Tageszeitung "Il Messaggero" sollen die Kosten für die Einführung bei 4,5 Millionen Euro liegen. Der italienische Schiedsrichterverband AIA hatte sich bislang gegen den Einsatz der Technik gewehrt.

Vor einigen Monaten hatte auch die Bundesliga die Einführung der Torlinientechnologie zur kommenden Saison beschlossen. In Italien hatte es zu Beginn des Jahres erneute Diskussionen gegeben, nachdem der AS Rom die Partie gegen Udinese Calcio durch ein umstrittenes Tor gewonnen hatte. In der Serie A sind bislang zwei Torrichter im Einsatz, diese könnten auch in der kommenden Saison weiter eingesetzt werden.

Quelle: ntv.de, spt/dpa

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