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"An alle, die Scheiße schreiben" Silberne Pechstein pestet gegen Kritiker

"Die Welt wartet doch darauf, dass ich endlich aufgebe": Claudia Pechstein.

"Die Welt wartet doch darauf, dass ich endlich aufgebe": Claudia Pechstein.

(Foto: imago/GEPA pictures)

Erst drückte sie den Finger auf die Lippen, als wollte sie alle Kritiker ruhig stellen. Dann legte Claudia Pechstein mit der Deutschland-Fahne eine Standwaage a lá Eiskunstläuferin Katarina Witt auf das Olympia-Eis von Gangneung. Dank einer phänomenalen Energieleistung hat sich die Berlinerin mit WM-Silber über 5000 Meter in Südkorea zur ältesten Medaillen-Gewinnerin der Eisschnelllauf-Geschichte gekrönt und ihr insgesamt 61. Edelmetall bei Olympia, einer Weltmeisterschaft und einer Europameisterschaft gewonnen.

Was wollten Sie mit dem Finger auf den Lippen nach der Superzeit ausdrücken?

Claudia Pechstein: Heute war Zahltag. Die Welt wartet doch darauf, dass ich endlich aufgebe. Der Finger galt allen, die mir Erfolg nicht gönnen oder Scheiße über mich schreiben.

Sie haben zum WM-Auftakt die 3000 Meter ausgelassen. Warum war das ein richtiger Schritt?

Mein Ziel war die Medaille über 5000 Meter. Über 3000 Meter habe ich keine Chance gesehen. Ich bin eben keine 3000-Meter-Spezialistin.

Wie wichtig ist Ihnen diese Medaille elf Tage vor ihrem 45. Geburtstag?

Ich habe heute Geschichte geschrieben. Das ist echt eine historische Medaille. Und wieder ein neuer Weltrekord in der Altersklasse Ü44.

Noch vorige Woche beim Weltcup in Berlin haben Sie Zweifel geäußert, ob Sie überhaupt zur WM reisen ...

Ich danke allen Ärzten und Physiothereatpeuten für die großartige Behandlung. Sie war die Grundlage, dass ich hier so laufen konnte.

Haben Sie angesichts dieser Vorgeschichte wirklich mit einer Medaille gerechnet?

Mit Bronze habe ich schon ein bisschen geliebäugelt. Und jetzt bin ich stolz, dass ich sogar beide Niederländerinnen hinter mir gelassen habe.

Wer hat noch Anteil an Ihrem Erfolg?

Mein Lebenspartner Matthias Große, mein Mentaltrainer, und meine Trainingspartner. Und natürlich auch mein Coach Peter Mueller. Wenn man im Training mit der Zunge auf dem Eis schleift, dann sagt er nur trocken: Claudia, du bist nicht müde. Dafür schätze ich ihn.

Quelle: ntv.de, Frank Thomas, dpa

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