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Hirscher überholt Maier Ski-Zirkus bestaunt den Außerirdischen

"Im Endeffekt ist jeder schlagbar": Marcel Hirscher.

"Im Endeffekt ist jeder schlagbar": Marcel Hirscher.

(Foto: dpa)

Marcel Hirscher, wer sonst? In Garmisch-Partenkirchen überholt der beste Skirennfahrer der Gegenwart seinen österreichischen Landsmann, die Legende Hermann Maier. Dem deutschen Fritz Dopfer gelingt derweil sein bester Riesenslalom seit fast zwei Jahren.

Die Zuschauer staunten, als sei gerade ein Außerirdischer die Kandahar heruntergefahren. Und als der beste Ski-Rennläufer der Gegenwart die Ziellinie überquerte, da schrien sie mehr oder weniger fassungslos auf. Was für eine Machtdemonstration von Marcel Hirscher. 1,57 Sekunden Vorsprung, sein zehnter Sieg in dieser Saison und der 55. seiner Karriere. In der ewigen Bestenliste hat der Österreicher damit seinen großen Landsmann Hermann Maier um einen Erfolg getoppt. "Im Endeffekt ist jeder schlagbar", sagte Hirscher am Fuße der weich gewordenen Kandahar, aber "momentan rennt es mir halt sehr gut."

So gut, dass ihm der siebte Sieg nacheinander im Gesamtweltcup nicht mehr zu nehmen sein wird. "Ich bin superhappy", ergänzte der große Olympiafavorit und behauptete, er sei "überrascht", dass es so gut laufe "nach dem depperten Knöchelbruch". Diesen hatte er im vergangenen August erlitten. In der Bestenliste hat Hirscher nun trotzdem nur noch einen vor sich: Ingemar Stenmark. Dessen Rekord von 86 Siegen aber wird für ihn wohl unerreicht bleiben, zumal er mit dem Gedanken spielt, seine Karriere nach den Weltmeisterschaften 2019 in Are/Schweden zu beenden. Lindsey Vonn aus den USA scheint derzeit am ehesten in der Lage, dem legendären Schweden nahezukommen - sie steht bei 79 Siegen. Der nun überholte "Herminator" Maier hat Hirscher immerhin noch seine zwei Olympiasiege voraus.

Das hatte was von einer Drohung

Die Deutschen? Schlugen sich vor den Augen der verletzten Felix Neureuther und Stefan Luitz respektabel. Fritz Dopfer war der beste deutsche Starter auf Rang 15 - so gut war er seit knapp zwei Jahren nicht mehr im Riesenslalom. Er hatte erst am Vortag entschieden, an den Start zu gehen, und sagte nach dem Rennen: "Mit einem guten Resultat heimzugehen, ist sehr, sehr schön." Zufrieden waren auch die beiden anderen Deutschen im Finale. Linus Straßer fuhr mit der hohen Startnummer 55 auf Rang 20 und damit zum ersten Mal zu Weltcup-Punkten im Riesenslalom - mit zweitbester Laufzeit im Finale hinter Hirscher.

Am Dienstag startet er als Vorjahressieger und einziger Deutscher beim Parallelslalom in Stockholm. Alexander Schmid fiel vom 15. auf den 22. Rang zurück, betonte aber: "Es ist immer ein gutes Gefühl, in die 30 zu fahren. Da kann man sehr zufrieden sein." Hirscher kann sich derweil darauf konzentrieren, in Pyeongchang auch im Olympia-Ranking an Maier vorbeizuziehen. Der Österreicher hat in Südkorea die Chance auf dreimal Gold: im Riesenslalom, im Slalom und im erstmals bei Olympia ausgetragenen Teamwettbewerb. Vielleicht, sagte er in Garmisch-Partenkirchen, fahre er aber auch noch die alpine Kombination - es hatte was von einer Drohung.

Quelle: ntv.de, Thomas Häberlein, sid

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