Sport

Fußball-EM macht Sorgen Spanien fürchtet "Killerzecken"

Zwei Monate vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz herrscht in Spanien große Aufregung um Zecken. Auslöser war eine Empfehlung der Europäischen Fußball-Union (UEFA), wonach die Spieler sich gegen die - von Zecken übertragene - Hirnhautentzündung (Enzephalitis) impfen lassen sollten.

"Man spricht über kein anderes Thema mehr als über die Zecken", schrieb das Sportblatt "Marca" und befasste sich auf zwei Seiten mit der Gefahr von Zeckenbissen. Die Zeitung "El Mundo" sprach von "Killerzecken". Der Leser konnte beinahe den Eindruck bekommen, die EM finde im tiefsten Busch statt.

Pläne durcheinander gewirbelt

Für die Spanier hat das Zecken-Thema allerdings auch einen sportlichen Hintergrund. Da die Impfung in diesen Tagen beginnen muss, bleibt Nationaltrainer Luis Aragons keine andere Wahl, als zu entscheiden, welche Spieler sich der Prozedur unterziehen müssen. Er muss also schon jetzt eine Vorauswahl für den Kader treffen. "Die Zecken bringen die Pläne von Aragons durcheinander", titelte das Fachblatt "Sport".

Im Mittelpunkt steht dabei die - in Spanien seit Monaten heftig debattierte - Frage, ob auch Real Madrids Kapitän Ral mit zur EM fahren wird. Der Stürmer wird von Aragons seit über einem Jahr nicht mehr berücksichtigt und hat nur wenig Chancen, in den EM-Kader berufen zu werden. "Ral möchte auch geimpft werden", witzelte "El Mundo" daher.

DFB verzichtet auf Impfung

Der Teamarzt der Seleccin, Jorge Candel, sagte zu der medialen Hysterie: "Für die Fußballer empfiehlt sich eine Impfung, weil sie (bei Waldläufen) viel mit der Natur in Verbindung kommen. Bei Fans ist das nicht nötig."

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kündigte indes an, seine Nationalspieler nicht impfen zu lassen. "Für die Nationalspieler besteht keine Notwendigkeit. Die Mannschaft läuft ja nicht durch den Wald, sondern hält sich zumeist im Stadion oder auf dem Trainingsplatz auf", begründete DFB-Nationalmannschafts-Arzt Tim Meyer die Entscheidung.

Quelle: ntv.de

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